Themen

Anthroposophische Meditation

Auf der ganzen Welt gibt es Menschen, die den meditativen Weg der Anthroposophie gehen und auch lehren. «Goetheanum Meditation Initiative» versucht diese Arbeit sichtbarer zu machen, sie zu stärken und zu verbinden, so dass der entscheidende Kern des Beitrages von Anthroposophie zu Frage der Meditation und inneren Kultur in der ganzen Welt und in den verschiedenen Berufsbereichen vergegenwärtigt und bekräftigt werden kann. Im Herzen dieser Initiative geht um die Zusammenarbeit und gemeinsame Forschung von Menschen, die Zugänge zur anthroposophischen Meditation für die heutige Welt erschliessen wollen.

Meditation und Christuserfahrung

Wege zur Verwandlung des eigenen Lebens

Jörgen Smit, Meditation und Christuserfahrung, Stuttgart, Verlag freies Geistesleben, 20084.

Meditation und Christuserfahrung

Wege zur Verwandlung des eigenen Lebens

Der meditative Erkenntnisweg der Anthroposophie geht ganz bewusst vom Alltagsbewusstein aus und versucht zunächst, dessen Grenzen erfahrbar zu machen. Es geht nicht darum, etwas Altes zugunsten eines Neuen ein- fach aufzugeben, sondern das durch das naturwissenschaftliche Weltverständnis geprägte Bewusstsein wird selbst erweitert. Diese Erweiterung geschieht durch die Ausbildung neuer Fähigkeiten, die in jedem Menschen schlummern.

Inhaltsverzeichnis

  • Der Beginn eines Erkenntnisweges: Die Rosenkreuzmeditation und die Gedankenkontrolle
  • Die meditative Verarbeitung der eigenen Biographie: Praktische Gesichtspunkte und die Willenskontrolle
  • Der Weg zum höheren Selbst: Die Positivitätsübung und der selbst erworbene Idealismus
  • Christuserfahrungen

"Wenn Menschen heute nach meditativen Wegen suchen, um ihr Bewußtsein zu er­weitern, so richtet sich der Blick sehr schnell weg von dem alltäglichen, durch das naturwissen­schaftliche Weltbild geprägten Denken hin auf andere Bewußtseinsformen, die mit diesem Den­ken dann oft in keinerlei Beziehung mehr stehen. Der meditative Erkenntnisweg der Anthropo­sophie geht dagegen ganz bewußt von diesem Alltagsbewußtsein aus und versucht zunächst, dessen Grenzen erfahrbar zu machen. Es geht auf diesem Erkenntnisweg nicht darum, etwas Altes zugunsten eines Neuen einfach aufzugeben, son­dern es wird dieses durch das naturwissenschaft­liche Weltverständnis geprägte Bewußtsein selbst erweitert. Diese Erweiterung geschieht nun aber nicht durch Spekulationen oder Hypothesen, sondern durch die Ausbildung neuer Fähigkei­ten, die eigentlich in jedem Menschen vorhanden sind, aber - sie schlafen.

Es geht also darum, Entwicklungsmöglichkeiten und Fähigkeiten zu erwecken, zur Entfaltung zu bringen, und nicht darum, etwas Fremdes in unser Bewußtsein hineinzusetzen oder ihm überzustülpen. Wir müssen lernen wahrzuneh­men, wo Entwicklungsmöglichkeiten liegen, Keime, die schon da sind und die dann weiterge­führt werden können über die Grenzen unseres Bewusstseins hinaus."

(aus: Jörgen Smit, Meditation und Christuserfahrung, "Der Beginn eines Erkenntnisweges", Stuttgart 1990, S. 7f)

KINDHEIT UND CHRISTUSWESEN

Von der therapeutischen Haltung im Angesicht der Bedrohung

Peter Selg, Kindheit und Christuswesen, Arlesheim, Verlag des Ita Wegman Instituts, 2015.

Die in diesem Buch entwickelten Gesichtspunkte stellte Peter Selg am Ende einer Tagung über die bedrohte Kindheit dar. Sie handeln von der Besonderheit der ersten drei Lebensjahre und der in dieser Zeit wirkenden Kräfte, von ihrer Gefährdung, aber auch von ihrer spirituellen Eigenart, ihrer Größe und Bedeutung.

Das Kind wird, so Rudolf Steiner, mit dem dritten Lebensjahr von einem «Gottessohn» zu einem «Menschensohn». Nicht zuletzt in Selbstheilungs- und Nachreifungsvorgängen, die autonom oder mit therapeutischer Unterstützung geleistet werden können, zeigen sich jedoch auch in späteren Entwicklungsphasen die verwandelten Kräfte der frühen Kindheit, die zu den höchsten Kräften auf Erden gerechnet werden müssen: «Die am Menschen im Kindheitsalter wirksamen Kräfte erkennen, heißt den Christus im Menschen erkennen.» (Rudolf  Steiner)