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'Mein Lebensgang' ist die unvollendet gebliebene Autobiographie Rudolf Steiners, in welcher der Zusammenhang seines Lebens mit der Entstehung der Anthroposophie sichtbar wird. Steiner beschreibt in ihr seine Jugend-und Studienzeit in Österreich; die intensive Beschäftigung mit dem Werk und der Anschauungsweise Goethes, seine Herausgabetätigkeit für Goethes naturwissenschaftliches Werk, durch welche er nach Weimar geführt wird; das Eintauchen in die kulturellen Zeitströmungen im Berlin der Jahrhundertwende und schließlich das Eintreten für die anthroposophisch orientierte Geisteswissenschaft.

Das Werk führt bis zum Jahre 1907, dem 46. Lebensjahr Steiners. Sein Tod (30. März 1925) verhinderte den Abschluß der Darstellungen. Mit zahlreichen Abbildungen und Handschriftenwiedergaben, sowie ausführlichen Hinweisen und Personenregister und einer Chronik.

 

 

«Das Kind in Ehrfurcht empfangen, in Liebe erziehen und in die Freiheit entlassen.»

Rudolph Steiner

Rudolf Steiner

Leben und Werk

Rudolf Steiner

Rudolf Steiner (1861-1925), zunächst als Goetheforscher, Philosoph, Schriftsteller und Literaturkritiker in Fachkreisen geschätzt, später als Begründer der Anthroposophie, Schulgründer, Künstler und Sozialreformer weltweit bekannt geworden, hat - zumeist quer zu den Denkgewohnheiten seiner Zeit - immer wieder Bestehendes auf den Kopf und Zukünftiges auf die Beine gestellt.

Sein Lebensgang ist erfüllt von innerer Dynamik und zeigt eine beispielslose Schaffenskraft. Mit äusserster Intensität arbeitete er im Zeitalter des Materialismus für eine neue Weltanschauung, in der der Zusammenhang von Mensch und Kosmos wieder in den Mittelpunkt des Bewusstseins gerückt wird. Fragen der Erkenntnis bestimmten das Leben Rudolf Steiners seit frühester Jugendzeit. Seine Biographie Mein Lebensgang liest sich daher über weite Strecken als ein Bericht fortschreitender Erkenntnisbemühungen. Seine Biographie führte ihn durch Wien, Weimar, Berlin und Dornach und als Vortragenden durch viele europäische Länder.

Mit grosser Hingabe interessierte er sich während dieser Zeit für die inneren Anliegen anderer Menschen und stand mit vielen berühmten Zeitgenossen, wie z.B. Else Lasker Schüler, Rainer Maria Rilke, Andrej Belyi, Ernst Haeckel und Hermann Grimm in Kontakt. Mit 33 Jahren schrieb er sein philosophisches Hauptwerk Die Philosophie der Freiheit, das Fundament der anthroposophischen Geisteswissenschaft, die er in ca. 30 weiteren Publikationen vertiefte und erweiterte. Desweiteren erschienen mannigfache Artikel, Aufsätze und Kritiken zur Kultur- und Zeitgeschichte.

1903 begründete Rudolf Steiner die Zeitschrift Lucifer-Gnosis und 1921 die Wochenschrift Das Goetheanum. Denn es war ihm wichtig, die Inhalte der Anthroposophie nicht nur durch das Wort zu vermitteln, sondern auch durch die Kunst sprechen zu lassen. Sein Hauptanliegen, die Idee des freien Menschen, versuchte er so auch in einer neun Meter hohen Skulptur sichtbar zu machen. Ausserdem gestaltete er malerisch die Kuppeln vom ersten Goetheanum, entwarf Skizzen zu Glasfenstermotiven und zeichnete Eurythmieformen zu Gedichten und musikalischen Werken.

Seine Schriften, Vorträge und Briefe sowie sein künstlerisches Werk sind veröffentlicht in der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA). Herausgegeben von der Rudolf Steiner Nachlassverwaltung in Dornach/ Schweiz.