FondsGoetheanum: Mensch sein

Unser Darm denkt und fühlt mit

Die Ernährung und das Darm-Mikrobiom beeinflussen unser Denken. © Charlotte Fischer

Das Wechselspiel zwischen Darm und Gehirn, zwischen Verdauung und Denken ist faszinierend. Die Erkenntnis, dass und wie unser Denken und Fühlen, unser Sein und Bewusstsein durch Mikroorganismen im Darm beeinflusst werden, ist aktuell wie nie. Unser Darm kann uns mutig, ängstlich, gesund, krank, dick oder schlank machen.

Wir haben gründlich eingeübt, dass wir uns durch Atemmasken, Abstand und Händewaschen vor unsichtbaren Keimen schützen müssen – und nun hören wir, dass in diesem Sommer mehr Menschen als sonst grippal erkrankten, weil wir zu wenig Erregerkontakte gehabt haben, die unser Immunsystem trainieren. Es ist nicht leicht, alles richtig zu machen.
Zu aggressive Wischtücher, die «99 % aller Bakterien» eliminieren und rigoros desinfizierende Wasch- und Putzzusätze bringen nicht nur Nutzen, sie können auch Schaden stiften, weil sie das natürliche Mikrobiom schädigen, das jeden von uns umgibt und durchdringt. Gerade dann, wenn wir dort zu sehr «jäten», können gefährliche Krankheitserreger sich in den Lücken breit machen, die aufgerissen werden.

Unser Mikrobiom ist so individuell wie wir

Tatsächlich sind wir selbst ein Biotop für das Wachstum der Keime, deren Gemeinschaft man jeweils als «Mikrobiom» bezeichnet. Wir sind vielfältiger als der bunteste botanische Garten. Dass die Darmbakterien sinnvoll und für unsere Gesundheit wichtig sind, ist allen bekannt. Aber Spezialisten unterscheiden auch ein Nasen-, ein Achsel-, ja ein Nabelmikrobiom. In Letzterem hat man ein Bakterium nachgewiesen, das man bis dahin nur von der tiefsten Meeresstelle, dem Marianengraben, kannte.
Jede Region unseres Körpers scheint, wenn man sie genau betrachtet, so etwas wie eine eigene Gartenlandschaft darzustellen. Ausserdem ist jeder dieser Körper-Gärten weit individueller, als es unsere Hausgärten sind. So können Kriminalisten anhand der auf einem Sessel oder im Staub eines Zimmers hinterlassenen mikrobiologischen Spuren ermitteln, wer dort gesessen oder feine Hautschuppen hinterlassen hat, die wir ständig samt den darauf wohnenden Bakterien absondern.

Keime ziehen mit uns um – genauso wie Möbel

So gestalten wir auch unsere Umgebung, ihren Besatz an Bakterien, Pilzen und Viren. Wir prägen sie nicht nur mit unserem Geschmack, der sich im Stil unserer Wohnung und der Auswahl unserer Bücher äussert. Wir tun es auch mit den Keimen, die in unserer Umgebung nachweisbar sind. Sie ziehen sogar mit uns um, wie im Fachmagazin «Science» berichtet wurde. Nur 24 Stunden nach dem Umzug in eine neue Wohnung umgibt uns dort bereits die gewohnte und einzigartige, familientypische Bakteriengesellschaft wie an der alten Wohnstätte.
In Norwegen, wo meine Ehefrau herstammt, wissen alte Krankenschwestern, dass man Patienten, deren Darm nach einer Antibiotikagabe nicht zur Ruhe kommt, «Gammelost», einen besonders lang gereiften Hartkäse, geben muss (den schon die Wikinger produziert haben und der offiziell als norwegisches Kulturgut anerkannt ist). Der Käse riecht durch mikrobielle Prozesse so streng, dass ein Gammelost-Club einsam im Wald stehende Hütten betreibt. Den Darm aber scheint der alte Käse mit nützlichen Bakterien anzureichern.

Je vielfältiger unser Mikrobiom, desto gesünder sind wir

Tatsächlich zeigt sich, dass die «Diversität» unserer persönlichen Bakterienwelt mit unserer Gesundheit verbunden ist. Je einfältiger sie ist, desto häufiger kommt es zu schweren Krankheiten, je vielfältiger, desto gesünder sind wir.
Immer mehr Befunde zeigen auch, dass spezifische Krankheiten wie Multiple Sklerose oder die Parkinsonkrankheit, aber auch Fettsucht oder Depression mit charakteristischen Veränderungen des Darmmikrobioms verknüpft sind, wobei noch umstritten ist, was dabei Henne, was Ei ist.
Zumindest in Tierversuchen ist es schon belegt, dass eine Änderung der Bakterienflora Krankheiten der Versuchstiere mildern kann, und beim Menschen gibt es zumindest kleine Studien, die in dieselbe Richtung weisen.
Am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in München erforscht eine Arbeitsgruppe den Zusammenhang zwischen Darm und Gehirn bei Multipler Sklerose (MS). Dort arbeitet man seit Jahren mit gentechnisch veränderten Mäusen, die zur Ausbildung einer Gehirnerkrankung neigen, die der MS gleicht.
Vernichtete man die eigenen Darmbakterien der Mäuse durch Antibiotika und gab ihnen dann Stuhl von MS-Kranken zu fressen, so erhöhte das ihr Risiko, an einer Gehirnentzündung zu erkranken. Offenbar begünstigte das Mikrobiom MS-Kranker die Ausbildung der Krankheit.

Bakterien entscheiden mit, ob wir dick oder schlank sind

Mäuse, die in ähnlichen Experimenten das Darmmikrobiom fettsüchtiger Menschen übertragen bekommen haben, neigen anschliessend selbst zu – zum Teil grotesker – Fettsucht (und entwickeln später Bluthochdruck und Schlaganfälle), während ihre «normalen» Geschwister schlank und gesund bleiben. Im Darm stark übergewichtiger Menschen findet man Bakterien, die Nahrungsbestandteile abbauen, die wir sonst nicht verwerten könnten und ausscheiden würden.
Das Darmmikrobiom Übergewichtiger stellt dem Körper bei gleicher Nahrungsaufnahme mehr Kalorien zur Verfügung, sie sind also tatsächlich «bessere Futterverwerter». Was lange belächelt wurde, ist keine Schutzbehauptung, sondern eine wissenschaftlich erwiesene Tatsache. Fettsucht hat nicht (nur) etwas mit unserer genetischen Anlage oder mangelnden Beherrschung unseres Appetits zu tun, sondern auch schlicht damit, welche Bakterien unseren Darm bewohnen.

Mutig, ängstlich – der Darm spielt mit

Ein bisschen unheimlich ist es, dass selbst so persönlich anmutende Eigenschaften wie die Emotionen und Verhaltensweisen von Darmbakterien beeinflusst werden. Ängstliche Versuchsmäuse änderten nach einem Stuhltransfer von mutigen Mäusen ihren Charakter und wurden mutiger – und auch umgekehrt gelang das Experiment. Nicht nur «falsche» Bakterien, auch eine gänzlich fehlende Darmbesiedlung führt zu Erkrankungen. So bauen Versuchsmäuse, die steril aufgezogen wurden, kein ganz gesundes Gehirn auf.
Eine neurobiologische Arbeitsgruppe der Mount Sinai Medical School in New York zeigte, dass Mäuse, die nach einer Antibiotikabehandlung keimfrei aufgezogen wurden, bei unangenehmen Manipulationen kein Vermeidungsverhalten entwickelten wie «normale» Mäuse. Ihr soziales Lernvermögen war beeinträchtigt.
Über 200 Gene waren anders aktiviert, wenn der Darm mit Bakterien besiedelt oder dies nicht der Fall war. Vor allem das Vorderhirn der Tiere entwickelte sich unter diesen verschiedenen Bedingungen unterschiedlich, aber auch der Blinddarm zeigte groteske Formveränderungen.
Bei uns Menschen gilt das Vorderhirn als der «menschlichste» Teil unseres Gehirns, der unter anderem für unser Urteilsvermögen von Bedeutung ist und für die Fähigkeit, Impulse zu kontrollieren und empathisch mit anderen mitzufühlen. Auch die Fähigkeit zur Zukunftsplanung wird wesentlich von der Funktion dieses Hirnteils mitbestimmt.

Bauchgefühle, Bauchgedanken – eine alte Erkenntnis neu entdeckt

Inzwischen erscheinen jeden Monat Hunderte von Veröffentlichungen, die sich mit den Wirkungen des Mikrobioms beschäftigen und damit, wie Darmkeime das Gehirn beeinflussen. Dass es zwischen Darm und Gehirn enge Verbindungen gibt, ist zunehmend ins Bewusstsein gerückt, und tatsächlich gibt es in unserem Bauch fünfmal so viele Nervenzellen wie im Rückenmark. Man spricht von einem «brain of the gut», einem «Bauchgehirn». Dieses berichtet uns manches, was unserem «Oberstübchen » verborgen bleibt.
So modern die Mikrobiomforschung auch ist, die Erkenntnisse zum Zusammenhang zwischen Darm und Gehirn reichen viel weiter zurück. 101 Jahre ist es her, dass in Dornach der erste Kongress zur Anthroposophischen Medizin stattfand. Etwa fünfzig Ärzte, Zahnärzte und Studenten waren zusammengekommen und hörten Dr. Rudolf Steiner zu, dem Begründer der Anthroposophie, einem Philosophen und Naturwissenschaftler.

Der Blinddarm – alles andere als überflüssig

Was er zu sagen hatte, schien vielen schwer verständlich, ja provokativ. So behauptete er, dass «ein inniger Zusammenhang zwischen der Darmbildung und der Gehirnbildung» bestehe – und zwar vor allem zwischen Blinddarm und Vorderhirn (was sich in oben genannten Experimenten ja dann auch bestätigt hat). Damals mochte das kaum jemand glauben.
Während die meisten von uns gelernt haben, dass der operativ bei Entzündungen oder gar vorbeugend entfernte Blinddarm (eigentlich dessen Wurmfortsatz) ein überflüssiges Relikt der Evolution sei, fragte Steiner: «Warum haben denn die Menschen einen Blinddarm?» und erklärte: «Damit sie in entsprechender Weise menschlich denken können, können Sie sich zur Antwort geben.»
Es gab damals Klagen der Teilnehmer, dass die Vorträge zu unverständlich seien. Sie enthielten ganz anderes, als damals an den Universitäten gelehrt wurde. Durch die heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse scheint z. B. der geschilderte Zusammenhang von Darm und Gehirn keineswegs mehr so unverständlich, wie es vor hundert Jahren geklungen haben muss.
Auch auf den Blinddarm bzw. den Wurmfortsatz haben die Evolutionsforscher inzwischen einen anderen Blick. Man fand, dass er bei den Hominiden, den Menschenaffen und dem Menschen besonders entwickelt ist, während einfachere Affen ihn kaum oder nicht haben. Man weiss heute, dass im Blinddarm das Mikrobiom geschützt ist, wenn der übrige Darm durch heftigen Durchfall oder Abführmassnahmen vollständig entleert wird.
Vom Blinddarm aus wird das Mikrobiom wieder besiedelt, er stellt eine Art Samenkammer dar, von der aus die Keime wieder neu in den Darm ausgesät und in ihm angesiedelt werden. Auch ist er stark von Lymphgewebe geprägt, sodass hier unser Darmmikrobiom und unser Immunsystem so eng zusammenkommen und einander wechselseitig beeinflussen wie nirgendwo sonst.
Vermutlich hat es mit diesem hier besonders intensiven Dialog zwischen uns selbst und den Vertretern unseres inneren Gartens zu tun, dass es nicht ganz so harmlos ist, auf den Blinddarm zu verzichten. So treten nach seiner Entfernung bestimmte entzündliche Darmerkrankungen häufiger auf, ebenso entzündliches Gelenkrheuma und Tuberkulose.
Eine gute Nachricht für Menschen, die ihren Blinddarm schon verloren haben, mag sein, dass der Zusammenhang zwischen Blinddarm und Vorderhirnentwicklung vor allem in der frühen Kindheit wirksam ist. Allerdings ist das auch ein guter Grund, gerade in der Kindheit besonders kritisch zu prüfen, ob eine Antibiotikagabe wirklich sein muss. Aber auch diesbezüglich hat sich die Welt verändert.

Zurückhaltung bei Antibiotika ist angezeigt

In meinem praktischen Jahr als junger Arzt war ich in einer Kinderklinik tätig, wo jede Mittelohrentzündung mit einem Antibiotikum behandelt werden musste. Nur heimlich konnte man den Eltern raten, dass es unter aufmerksamer Kontrolle möglich ist, erst einmal mit pflanzlichen Mitteln, Globuli oder mit Massnahmen, die das Ohr besser belüften sollen, vorzugehen. Heute raten auch die offiziellen Leitlinien, dass bei Ohr- oder Nasennebenhöhlenentzündungen auf Antibiotikagaben oft verzichtet werden kann, ja soll, weil sie meistens gar nicht durch Bakterien verursacht werden und Antibiotika dann nicht nützen, aber das Mikrobiom stören.
Die Anthroposophische Medizin, deren Vertreter natürlich auch Antibiotika geben, wenn diese notwendig sind, hat schon seit 100 Jahren Wege entwickelt, wie solche Krankheiten anders behandelt werden können.
Die universitäre Standardmedizin hat inzwischen mehr Respekt vor dem Mikrobiom und entwickelte zum Teil drastisch anmutende Verfahren zu seiner Beeinflussung. Immer häufiger passiert es, dass schwere bakterielle Erkrankungen nicht mehr mit Antibiotika behandelt werden können, weil die Erreger gegen sie resistent geworden sind. Häufig ist das bei einer schweren bakteriellen Darmentzündung der Fall, der durch Clostridium difficile hervorgerufenen Enterocolitis.

Lebensgefährliche Antibiotikaresistenz – was tun?

«Difficile» heisst auf lateinisch «schwierig», und das kann diese Erkrankung auch sein, die meist nach einer das Mikrobiom störenden Antibiotikagabe auftritt. Es kommt zu schweren, oft blutigen Durchfällen und manchmal sogar zu einem lebensbedrohlichen Darmdurchbruch in die Bauchhöhle.
Nicht immer lassen sich die gefährlichen Clostridien durch andere Antibiotika überwinden, und dann wird zunehmend öfter zur «Stuhltransplantation» gegriffen. Beispielsweise durch Einläufe wird dann eine Suspension von Stuhl eines gesunden Spenders (oft des Lebenspartners) verabreicht, und häufig verdrängen dann die «gesunden» Keime die Krankheitserreger und die Darmentzündung heilt aus.
Auch bei einigen anderen Krankheiten werden solche Stuhltransplantationen mit wechselndem Erfolg versucht, sogar bei psychischen Störungen. Im Gegensatz zur Anwendung bei Clostridienenterocolitis ist dies aber noch experimentell und fern vom Routineeinsatz.
Müssen wir uns angesichts der vielfältigen Wirkungen der Bakterien nun vorstellen, dass unsere Gesundheit, unsere Denk- und Steuerungsfähigkeit und unsere Emotionen ein Spielball der mikrobiologischen Verhältnisse unseres Darmes sind?
Keineswegs. Zwar beeinflusst das Darmmikrobiom uns wesentlich, aber alle unsere Handlungen wirken auch auf den Darm. Bei der Einnahme von Antibiotika ist das offensichtlich, aber auch viele andere Arzneimittel beeinflussen das Ökosystem des Darmes.

Bewegung und gesunde Ernährung für ein intaktes Mikrobiom

Wenn wir uns mehr bewegen, entwickelt sich eine vielfältigere und gesündere Lebensgemeinschaft in unserem Darm, als wenn wir nur daheimsitzen. Auch Entspannungstechniken und Meditation fördern eine gesunde Darmflora. Besonderen Einfluss aber hat unsere Ernährung. Schon lange weiss man, dass pflanzliche Fasern und lösliche Ballaststoffe, wie wir sie in Vollkornprodukten finden, Verstopfung entgegenwirken und auch mithelfen, das Herz und die Blutgefässe gesund zu erhalten. Offenbar tun sie das, indem sie Darmbakterien zur Nahrung dienen, die unser Immunsystem beeinflussen.
Sie wirken aber auch Entzündungstendenzen entgegen, die Blutgefässe, aber auch unser Gehirn schädigen könnten. Vermutlich wird auf diese Weise das Risiko, sowohl an Entzündungskrankheiten wie der MS zu erkranken als auch eine Altersdemenz zu entwickeln, verringert.

Sauer ist gesund

Sauermilchprodukte, Joghurt und milchsauer vergorenes Gemüse (wie Sauerkraut) tragen durch ihren Einfluss auf das Darmmikrobiom zu unserer Gesundheit bei, und es ist erwiesen, dass ihr Genuss das Allergierisiko senkt. Besonders günstig wirkt es auch, wenn Kinder auf einem vielseitigen Bauernhof aufwachsen oder Schwangere im Kuhstall tätig sind, wo sie Umgebungsbakterien aufnehmen. Aber Landwirtschaft ist hier nicht gleich Landwirtschaft.
In manchem landwirtschaftlichen Industriebetrieb – insbesondere in der Massentierhaltung – werden mehr Antibiotika angewendet als im Krankenhaus, und die Resistenzentwicklungen durch landwirtschaftlichen Antibiotikaeinsatz tragen entscheidend dazu bei, dass gegen Antibiotika unempfindliche Keime entstehen, die für Menschen lebensbedrohlich werden können.
Obst und Gemüse enthalten grosse Menge an Bakterien, welche die Diversität, die Vielfalt unseres Mikrobioms unterstützen. Und es ist belegt, dass dies vor allem für Produkte aus biologischem Landbau gilt.

Kompostieren ist ähnlich wie Verdauen

Nicht nur die Anthroposophische Medizin hat vor etwa hundert Jahren begonnen, auch die biologisch-dynamische Landwirtschaft wurde damals entwickelt. In ihr sind Kompostbereitung und Mistrotte wesentlich. Letztlich ähneln sie den Verdauungsprozessen im Darm und auch hier spielen Bakterien in grosser Vielfalt – gewissermassen als «Kompostmikrobiom» – die entscheidende Rolle.
Pflanzenabfälle werden durch sie in wertvollen Humus verwandelt, der die Pflanzen ernährt und die Vielfalt des Bodenlebens steigert. Biologisch-dynamische Landwirte fügen dem Kompost Präparate aus Heilpflanzen zu, die so hergestellt sind, dass dieses Mikrobiom und die sich mit ihm verbindenden Kräfte gesteigert werden.
Auch vor den Landwirten sprach Rudolf Steiner über Zusammenhänge zwischen Darm und Gehirn, er betonte, dass erst eine richtige Kompostbereitung und Düngung zu einer Nahrungsmittelqualität führt, die es den Menschen ermöglicht, sich richtig zu entwickeln.
Wenn damals davon die Rede war, dass eine gesunde Ernährung eine Voraussetzung für ein menschliches Denken bildet, dann können wir dies heute besser nachvollziehen. Wir können verstehen, dass wir und die Welt nicht gesund sein können, wenn wir nicht in grösseren Zusammenhängen denken und handeln. Wir können uns nicht von dem mikrobiellen Leben isolieren und fernhalten, wir müssen wie gute Gärtner in uns selbst und in unserer Umgebung wirken.

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Markus Sommer, Facharzt für Allgemeinmedizin. Sein Dank geht an Dr. med. Robert Fitger für wesentliche Anregungen.