Die Mistel stärkt die Selbstheilungskräfte
Intensive Forschungen kommen immer mehr zum Ergebnis, dass Krebs durch das Versagen eines komplexen Regelsystems über Jahre entsteht. Die Kombination von Schul- und Komplementärmedizin wirkt dem effizient entgegen.
Die Entwicklung von effektiven Therapien zum Abtöten oder Hemmen von Krebszellen im Körper hat in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte erlebt. Das kann durch Medikamente wie die Chemotherapie geschehen. Leider werden dabei auch gesunde Zellen geschädigt und die Selbstheilungskräfte geschwächt. Dies ist die Hauptursache unerwünschter Nebenwirkungen. So können Durchfall, Müdigkeit, Schlafstörungen oder erhöhte Infektanfälligkeit die Lebensqualität stark beeinträchtigen und den Behandlungserfolg schmälern.
Unerwünschte Nebenwirkungen reduzieren
Im Alltag mit Krebspatienten kann man immer wieder erleben, dass durch die Kombination von Schul- und Komplementärmedizin (= integrative Onkologie) die unerwünschten Nebenwirkungen reduziert werden. Am häufigsten wird dabei die anthroposophische Misteltherapie eingesetzt. Durch Stärkung des Immunsystems und der Selbstheilungskräfte ist sie eine sinnvolle Ergänzung zu einer Chemotherapie. Nebenwirkungen werden abgemildert, Körperrhythmen wie Temperatur, Schlaf und Verdauung verbessern sich. Dabei wird die Wirkung der Chemotherapie durch die bessere Verträglichkeit oft sogar noch erhöht. Die Mistel enthält auch Eiweissstoffe, welche die Produktion von Endorphinen anregen. Sie lindern Schmerzen und hellen die Stimmung auf. Dadurch sinkt der Bedarf an weiteren Medikamenten.
Für die Misteltherapie entschieden
Bei einer 55-jährigen Patientin wurde vor sieben Jahren ein seltener, bösartiger Tumor im Bauch entdeckt, der leider schon Ableger (Metastasen) auf der Lunge hatte. Durch eine erfolgreiche Operation konnte der Tumor aus dem Bauch entfernt werden. Es folgte eine Strahlentherapie des Bauchraums, um einem Rückfall vorzubeugen. Zusätzlich konnten einige Ableger auf der Lunge durch weitere Operationen entfernt werden. Im Verlauf kam es jedoch zu neuen Ablegern auf der Lunge. Die Onkologen entschieden, dass die beste Therapie sei, alle 3 Monate Verlaufskontrollen mit Computertomogramm zu machen und neue Ableger dann operativ zu entfernen.
Da diese Aussichten auf passives Abwarten für die Patientin ausserordentlich belastend waren, entschied sie sich vor 1,5 Jahren, mit einer intensiven Misteltherapie zu beginnen. Sie lernte, sich dreimal pro Woche eine Mistelspritze zu geben und bekam anthroposophische Medikamente zur Unterstützung des Stoffwechsels. Es gelang ihr auch, einen Lebensstil mit viel Bewegung, gesundem Essen und Entspannung umzusetzen. In den Verlaufskontrollen gab es nun keine neuen Ableger mehr. Die letzten alten Ableger konnten in zwei Operationen entfernt werden. Auffallend war, wie schnell sich die Patientin nach jeder Operation wieder erholte und körperlich wie auch psychisch leistungsfähig blieb. Unter Fortführung der intensiven Misteltherapie kam es weiterhin zu keinem neuen Ableger, und die Patientin ist dadurch seit neun Monaten tumorfrei.
Viele Erfahrungen zeigen, dass die Selbstheilungskräfte durch die fachkundige Begleitung der onkologischen Standardtherapien mit Mistel gestärkt werden und sich das gesamte Befinden bessert.
Dr. med. Hannes Graf