FondsGoetheanum: Rudolf Steiner

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Rudolf Steiner, sein Leben, sein Werk

6000 Vorträge und viele Bücher als Grundlage der Anthroposophie mit vielen Impulsen, die 100 Jahre später zivilisatorisch erneuernd in der ganzen Welt Fuss gefasst haben.

Rudolf Steiner (1861–1925) studiert Naturwissenschaften in Wien und promoviert in Rostock in Philosophie. Mit 23 Jahren ist er Editor der umfangreichsten Darstellung der naturwissenschaftlichen Schriften Goethes. Mit 30 schreibt er sein philosophisches Hauptwerk «Die Philosophie der Freiheit». Acht Jahre später beschreibt er den Weg zu einer Geisteswissenschaft in seinem Buch «Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?». Gleichzeitig beginnt er europaweit über Anthroposophie zu sprechen. Mit seinen «Dramen», dem Bau des Goetheanum und der Entwicklung der Eurythmie gewinnt sein Wirken öffentliche Sichtbarkeit.

Im Aufbruch nach dem Ersten Weltkrieg ergreift Rudolf Steiner mit seinen Mitarbeitenden auf vielen Lebensgebieten Initiativen. Zudem engagiert er sich für eine am Leben entwickelte Gesellschaftsgestaltung, die «Soziale Dreigliederung», für die Gründung der ersten Waldorfschule in Stuttgart und der ersten anthroposophischen Klinik in Arlesheim. In Kursen für Landwirte und andere Fachgebiete gibt er neue Impulse für die Zukunft. Viele unabhängige Initiativen entstehen in der ganzen Welt.

Die anthroposophische Bewegung, ein weltweites Wirken

Biodynamische Landwirtschaft

Auf allen Kontinenten pflegen landwirtschaftliche Betriebe ihre Böden nach den einheitlichen Richtlinien Demeter, dem Label für biodynamische Landwirtschaft. Weltweit gibt es ca. 7500 Demeterhöfe, davon 6300 in Europa. Etwa 1250 Firmen verarbeiten Getreide, Gemüse, Obst, Beeren und Kräuter zu hochwertigen und köstlichen Lebensmitteln und zu Kosmetik, vertrieben werden sie von 650 Händlern. In der Schweiz arbeiten 430 Höfe und Winzer biodynamisch. Demeter-Produkte sind im Lebensmitteleinzelhandel und im Grossverteiler erhältlich.

Nebst diesen Betrieben gibt es mehrere zehntausend nicht zertifizierte biodynamische Kleinbetriebe, vor allem in Afrika, Asien und Südamerika, und hier wächst das Interesse seit einigen Jahren stark. Biodynamische Landwirtschaft ist eine Grundlage, selbst Wüsten in Lebensräume umzuwandeln.


Waldorf-/Steiner Schulen

In den weltweit 1300 Waldorf-/Steiner Schulen und 2000 Waldorf-/Steiner Kindergärten in 70 Ländern werden täglich etwa 250 000 Kinder unterrichtet. Die individuelle Förderung jedes Kindes und die Entwicklung des selbstständigen Denkens ist Kern der Steiner-Pädagogik. Mehrheitlich sind die Schulen ausschliesslich privat finanziert, was mit einem grossen Engagement der Eltern verbunden ist.

Etwa zwei Drittel der Schulen und Kindergärten sind in Europa. In der Schweiz haben wir aktuell 33 Schulen. Auch ausserhalb Europas besteht zunehmendes Interesse der Eltern an der Steiner-Pädagogik – mit entsprechenden Schulgründungen.

Anthroposophische Medizin

Die Grundvoraussetzung, sich in den berufsbegleitenden Ärzteausbildungen in Anthroposophischer Medizin weiterbilden zu können, ist ein abgeschlossenes Medizinstudium. Aktuell gibt es weltweit in 60 Ländern ca. 1400 zertifizierte anthroposophische Ärztinnen und Ärzte. Weltweit findet diese Medizin zunehmend Beachtung.

In der Schweiz sind 170 anthroposophische Ärztinnen und Ärzte und viele Therapeuten in Heileurythmie, Rhythmischer Massage sowie Kunsttherapie tätig. Die anthroposophische Klinik Arlesheim, drei Spitäler mit komplementärmedizinischen Abteilungen sowie sechs Alters- und Pflegeheime ergänzen das Angebot.

Heilpädagogik und Sozialtherapie

Bereits seit den 1920er-Jahren arbeitete Rudolf Steiner gemeinsam mit der Ärztin Ita Wegman sowie weiteren Kolleginnen und Kollegen an der Entwicklung zur Entfaltung und Begleitung von Menschen mit Assistenzbedarf. In diesem Kontext entstanden heilpädagogische und sozialtherapeutische Impulse, die bis heute weltweit wirksam sind und tausende von Menschen betreffen, wie beispielsweise die «Camphill-Bewegung». In ihren Haus- und Hofgemeinschaften leben, lernen und arbeiten Kinder und später auch Erwachsene mit und ohne Assistenzbedarf in gegenseitiger Unterstützung zusammen.

Anthroposophische Gesellschaft und Freie Hochschule für Geisteswissenschaft

Rudolf Steiner gründete 1924 die bis heute bestehende Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft (AAG) mit ihrem Hauptsitz am Goetheanum in Dornach. Sie zählt mehr als 40’000 Mitglieder in 78 Ländern aus unterschiedlichsten kulturellen, religiösen und gesellschaftlichen Hintergründen. Die AAG pflegt weltweit einen Kulturraum der Begegnung, der Vertiefung und Zusammenarbeit auf der Grundlage der Anthroposophie. Sie fördert das Goetheanum als Freie Hochschule für Geisteswissenschaft mit ihren zwölf Fachsektionen: Anthroposophie, Jugend, Mathematik und Astronomie, Naturwissenschaften, Landwirtschaft, Redende und Musizierende Künste, Bildende Künste, Schöne Wissenschaften, Sozialwissenschaften, Medizin, Pädagogik sowie Heilpädagogik und inklusive Entwicklung. Im Saal mit tausend Plätzen finden regionale und internationale künstlerische Veranstaltungen statt.

Redaktion

 

Quellenangaben

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