Eine explorative empirische Untersuchung
Heilpädagogische Schulen auf anthroposophischer Grundlage finden in ihrer Arbeit vielfache Anerkennung, die theoretischen Grundlagen werden oft kontrovers diskutiert. In der vorliegenden Studie wird heilpädagogische Waldorfpädagogik erstmals aus Sicht der Lehrerinnen und Lehrer empirisch hinsichtlich eines breiten Spektrums von Fragestellungen untersucht. Dieser überfällige Einbezug der Akteure der schulischen Heilpädagogik und der Waldorfpädagogik trägt dazu bei, die Diskussion um einschlägige Themen, Stärken und Probleme der Waldorfpädagogik und der anthroposophischen Heilpädagogik zu differenzieren und zugleich zu vertiefen.
Mittelpunkt das Kind
Was bedeutet ambulante Heilpädagogik für Schulkinder?
Ambulante Heilpädagogik unterstützt Kinder und Jugendliche, deren Entwicklung unter erschwerten Bedingungen verläuft. Im Mittelpunkt des heilpädagogischen Handelns steht im ganzheitlichen Sinne das Kind mit all seinen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Entwicklungsmöglichkeiten.
Da zwischen dem Kind und seinem Lebensumfeld eine enge Wechselwirkung besteht, werden auch seine familiäre Situation und das soziale Umfeld in die Arbeit mit einbezogen. Mit den am Entwicklungsprozess beteiligten Lehrern, Therapeuten und Ärzten findet nach Möglichkeit eine interdisziplinäre Zusammenarbeit statt, um Hilfen fachlich aufeinander abzustimmen und zu optimieren. Neben den medizinischen und therapeutischen Befunden wird stets eine heilpädagogische Diagnostik durchgeführt.
Ziel des komplexen heilpädagogischen Angebotes ist es, den Kindern und Jugendlichen Hilfe und Unterstützung zu bieten, ihre emotionalen, sozialen, motorischen, sensorischen und intellektuellen Möglichkeiten zu nutzen und zu entfalten, damit sie am Leben in der Gemeinschaft so autonom wie möglich teilnehmen können.
Die heilpädagogische Arbeit integriert verschiedene Methoden und kann u.a. folgende Elemente umfassen: basale Stimulation, Bewegungsförderung, Psychomotorik, Sensorische Integration, Wahrnehmungsförderung, Rhythmik, Musik, Gesang, Zeichnen, Malen, Gestalten, Werken, Vermittlung lebenspraktischer Fähigkeiten, Strukturierungshilfen durch Handlungsbegleitung, Lerntherapie, Heilpädagogisches Spiel, Kunsttherapie, Psychotherapie, Familientherapie.
Die heilpädagogische Untersützung hilft Kindern mit Bewegungsstörungen in der grob- und feinmotorischen Entwicklung, Wahrnehmungsstörungen, Sprachproblemen, allgemeinen Entwicklungsverzögerungen, Lern- und Leistungsproblemen, Lernbehinderungen, geistigen Behinderungen, psychosomatischen Störungen, sozial-emotionalen Störungen.
Ambulante Heilpädagogik wird von Heilpädagogen in freien heilpädagogischen Praxen angeboten.