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Architekturpfad Dornach Arlesheim

Lebendige Formensprache

Auf den Spuren des plastisch-organischen Baustils

Räumliche Qualitäten sichtbar machen

Im Laufe der letzten 100 Jahre wurden um das weltbekannte Goetheanum herum rund 180 Wohn- und Zweckbauten errichtet, die sich in ihrer Formensprache am sogenannt 'goetheanistischen' oder plastisch-organischen Baustil orientieren. Sie wurden anlässlich des 150. Geburtstags von Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie und Erbauer des Goetheanums, erstmals in einem Architekturführer dokumentiert.*

Die Gebäude zeigen aber nicht nur stilistisch ihre Zugehörigkeit zueinander wie auch zum Goetheanum, sondern weisen durch Orientierung und Position darauf hin, dass der Besiedelung des Hügels hoch über dem Birstal die Idee einer 'Anthroposophen-Kolonie', einer Wohn- und Arbeitsstätte für Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft, zugrunde lag. Es handelt sich dabei um ein weltweit einzigartiges, soziales und räumliches Gefüge, dessen Qualitäten trotz vieler gesellschaftlicher und baulicher Transformationen auch heute noch sichtbar sind.

Um diese räumlichen Qualitäten sichtbar und die 'Anthroposophen-Kolonie' einem grösseren Publikum zugänglich zu machen, wurden mit Unterstützung der Gemeinden Dornach und Arlesheim auf der Grundlage des Architekturführers vier Pfade erstellt. In etwa 90-minütigen Spaziergängen können Interessierte an ausgewählten Gebäuden vorbei den Hügel erkunden. Ausgangspunkt der vier Pfade ist jeweils das Goetheanum. Von hier aus führen die verschiedenfarbig ausgeschilderten Wege in vier Richtungen in Dornach und bis nach Arlesheim.

Machen Sie einen Spaziergang der anderen Art. Lassen Sie sich entführen in eine Welt der ungewöhnlichen Formen und entdecken Sie liebevoll gestaltete Eingangstore, phantastisch gewölbte Dächer und organisch geschwungene Treppenaufgänge inmitten verwunschener Gärten oder parkähnlicher Landschaften.

Jolanthe Kugler

* Jolanthe Kugler (Hrsg.): Architekturführer Goetheanumhügel.
   Die Dornacher Anthroposophen-Kolonie. Verlag Niggli

 

            Was wir organische Architektur nennen,
            ist kein Stil, kein Kult, keine Mode,
            sondern eine wirkliche Bewegung,
            welche sich auf die Vision einer neuen
            Integrität des menschlichen Lebens stützt,
            in der Kunst, Wissenschaft und Religion eins sind,
            Form und Funktion als Einheit gesehen werden.

                                                          Frank Lloyd Wright