Skulptur
Bei seinen Anregungen und Entwürfen zur Skulptur konzentrierte sich Rudolf Steiner auf eine elementare Ebene. Eine plastische Form sollte aus der Spannung der Flächen, nicht durch ein lineares Konstrukt entstehen.
Bei seinen Entwürfen der Sockel und Säulenkapitellen im ersten Goetheanum metamorphosierte sich das Motiv in sieben Stufen. Die Sockelmotive versinnbildlichen Wachstumsgesten der Pflanze im Allgemeinen. Damit bezieht sich Rudolf Steiner auf Goethes Lehre der Urpflanze bzw. der Metamorphose der Pflanze.
Die Motive der Kapitelle veranschaulichen im selben Sinn das Wirken der Planeten. Sie schließen konzeptionell an die Sockel-, die Architrav- und Portalmotive an der Decke an.
Der Skulptur die im Mittelpunkt des kleinen Saales im ersten Goetheanum stand widmete Rudolf Steiner die meiste Tatkraft.
Hier findet sich die menschliche Gestalt ordnend zwischen einem Wesen, das sich aufbläht, im Luftraum aufsteigt, um sich dort im Absturz aufzulösen.
Die andere zieht sich sklerotisierend im Erdreich zusammen, um dort förmlich zu implodieren.
Zu dieser Skulptur gibt es einige Modelle. (Abb. rechts) Später wurde diese Skulptur in eine 8 Meter hohe Holzskulptur übertragen. Dort sind Zwischenstufen dieser polaren Wesen dazu gekommen, die die Gesten dieser Extreme besser differenzieren.
Interpretiert veranschaulichen diese Wesen luziferische und ahrimanischen Kräfte die, wenn er es zulässt, des Menschen Vorstellen und Handeln zerstörerisch in die Extreme zerren können. Findet er mit der Kraft des Christus seine Beständigkeit, kann er die Extreme ausgleichen.
Oben links in der Ecke schweb noch ein geflügelter Kopf, von dem Rudolf Steiner gesagt hat, es sei der Weltenhumor.
Künstler, die bei Steiners plastisch-künstlerischem Werk eine bedeutende Rolle spielten, waren Edith Maryon, Oswald Dubach und Karl Kemperer.
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