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Literaturhinweise

Bibliografie der Sektion für Redende und Musizierende Künste am Goetheanum

Zwei Publikationen zu Rudolf Steiners Eurythmie-Kursen (Ton und Laut)

Stefan Hasler (Hg.)
Der Toneurythmiekurs von Rudolf Steiner. Arbeitsmarterial, Dokumentationen, Forschungen,
Analysen, Dornach, Verlag am Goetheanum, 2014.

1924 hat Rudolf Steiner den Toneurythmiekurs «Eurythmie als sichtbarer Gesang» gehalten. Begleitend zur Neuausgabe des Kurses liegen hier von fünfzehn Musikern und Eurythmistinnen Beiträge vor, die grundlegende Themen der Toneurythmie eingehend behandeln. Dieses «Handbuch» will Anregung geben für ein vertiefendes Studium und die eigene toneurythmische Arbeit.

Stefan Hasler, Martina Maria Sam (Hg.)
Sichtbare Sprache, Beiträge zum Lauteurythmiekurs Rudolf Steiners, Dornach, Verlag am Goetheanum, 2020.

Ende 2019 haben die Herausgeber dieses Bandes eine stark überarbeitete und erweiterte Neuausgabe des Lauteurythmiekurses, «Eurythmie als sichtbare Sprache» (GA 279), publiziert. Die alten Stenogramme wurden erneut gesichtet, Rudolf Steiners Notizbücher und Notizzettel durchgeschaut, die Mitschriften und Zeichnungen von damaligen Kursteilnehmern in die Publikation aufgenommen, die originalen Eurythmiefiguren gesucht und dokumentiert sowie das historische Umfeld rekonstruiert. Sie bietet nun eine neue Forschungsgrundlage und es wurde deutlich, dass diese von einem Beitragsband begleitet werden sollte, der den forschenden Umgang verschiedener Menschen mit einzelnen Angaben oder Kapiteln des Lauteurythmiekurses dokumentiert. So finden sich im vorliegenden Beitragsband die Vertiefungsergebnisse und Zugangsweisen von vierzehn Autorinnen und Autoren, von Eurythmisten und Vertretern anderer Disziplinen, welche dem Lesenden neue Perspektiven auf die Lauteurythmie eröffnen und die eigene Forschung anregen sollen.


Die Anfangsgeschichte der Eurythmie

Martina Maria Sam
Eurythmie. Entstehungsgeschichte und Porträts ihrer Pioniere
, Dornach, Verlag am Goetheanum, 2014.

Das Buch stellt die ersten Eurythmisten in Wort und Bild in über 90 biographischen Porträts vor. Ergänzt werden die Biografien mit Schilderungen der wichtigsten Stationen der frühen Eurythmiegeschichte von 1912 bis 1925 in 22 Kapiteln. Diese ersten Entwicklungsschritte der Eurythmie werden nach dem aktuellen Forschungsstand kurz dargestellt und mit fotografischen Dokumenten sowie Erinnerungsliteratur aus zum Teil neu aufgefundenen Quellen ergänzt.

Angela Locher
Helene Reisinger. Ihr Schicksal. Die Eurythmie im 20. Jahrhundert, Dornach, Verlag am Goetheanum, 2013.

Helene Reisinger, eine bedeutende Eurythmistin der ersten Stunde, erkannte früh die pädagogische und soziale Bedeutung der Eurythmie und deren Potenzial für die Zukunft. Richtungsweisend für ihr gesamtes Leben und eurythmisches Wirken waren die Lehrjahre bei Marie Steiner 1923/24 in Dornach sowie der künstlerische Austausch zur Entwicklung der Eurythmie mit Rudolf Steiner. Angela Locher wandelt auf den Spuren der Künstlerin und schildert eindrucksvoll prägende Ereignisse ihres Lebens: Die Entwicklung der Eurythmie, die intensiven Bühnenproben in Dornach mit Marie Steiner, die Arbeit mit den Schülern, die kulturell-künstlerische Arbeit in Berlin nach dem Krieg und das Schicksal der Eurythmie in der ‘geteilten Stadt’ nach dem Mauerbau. Das Buch zeichnet die Geschichte der Eurythmie anhand einer außergewöhnlichen Biografie vor dem Hintergrund der dramatischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts nach.

Magdalene Siegloch
Lory Maier-Smits. Die erste Eurythmistin und die Anfänge der Eurythmie, Dornach, Verlag am Goetheanum, 20112.

Die Entstehung und das Werden der Eurythmie sind in ihren Anfängen untrennbar mit der Persönlichkeit von Lory Maier-Smits verbunden. Durch Margarita Woloschin hätte die Eurythmie schon Jahre zuvor auf die Erde kommen können, doch es kam nicht dazu. Das vorliegende Buch zeigt, wie konkret Rudolf Steiner auf die vor ihm stehende Persönlichkeit und deren Situation einging, um etwas so großem, kosmischem wie der Eurythmie, die Geburt zu ermöglichen. ›Die Eurythmie ist uns eigentlich auf dem Boden der anthroposophischen Bewegung wie eine Schicksalsgabe zugewachsen. Es war im Jahre 1911, da verlor eine anthroposophische Familie den Vater, und die Tochter suchte einen Beruf, der nun aus der anthroposophischen Bewegung hervorgeholt werden sollte. Und da ergab es sich [.], dass eine Art von Raumbewegungskunst, die es damals noch nicht gab, gerade bei dieser Gelegenheit inauguriert werden konnte. Und so wuchsen denn eigentlich die allerersten, allerdings nur diese allerersten Prinzipien und Formen der Eurythmie aus der Unterweisung jener jungen Dame heraus.‹ Rudolf Steiner


Grundlagenliteratur:

Rudolf Steiner, Eurythmie. Die Offenbarung der sprechenden Seele.Eine Fortbildung der Goetheschen Metamorphosenanschauung im Bereich der menschlichen Bewegung. Ansprachen zu Eurythmie-Aufführungen 1918-1924, mit Notizbucheintragungen und Programmen, Basel, Rudolf Steiner Verlag, 19993 (GA 277).

Eine Fortbildung der Goethe’schen Metamorphosenanschauung im Bereich der menschlichen Bewegung. Ansprachen zu Eurythmie-Aufführungen aus den Jahren 1918 bis 1924, mit Notizbucheintragungen und den dazugehörigen Programmen.
Als Einzelausgabe ist erhältlich:

Rudolf Steiner, Eurythmie - Die neue Bewegungskunst der Gegenwart, Basel, Rudolf Steiner Verlag, 19912.
Taschenbuch Tb 642 (Zusammenstellung aus GA 277 - 279).

Rudolf Steiner, Eurythmie als sichtbare Sprache. Laut-Eurythmie-Kurs, Basel, Rudolf Steiner Verlag, 20196 (GA 279).

Rudolf Steiner, Stefan Hasler (Hg.), Eurythmie als sichtbarer Gesang, Basel, Rudolf Steiner Verlag, 20167 (GA 278).

Die 6. Auflage wurde von Martina Maria Sam, Stefan Hasler und Felix Lindenmaier durchgesehen und ergänzt. Diese 7. Auflage liegt vollständig überarbeitete und ergänzte vor. Die Stenogramme und ihre Übertragungen wurden nochmals sorgfältig gesichtet und, wo nötig, korrigiert. Zwei Vorträge über das Tonerlebnis im Menschen sind um die dazugehörigen Materialien wie Notizbucheinträge und Programme ergänzt. Das gilt auch für den Kernzyklus «Eurythmie als sichtbarer Gesang», der im Anhang mit den farbigen Wandtafelzeichnungen und weiteren Dokumenten reichhaltig ausgerüstet wurde. Zusätzlich sind Hörernotizen zu den toneurythmischen Angaben im «Apollinischen Kurs» enthalten. Damit ist der «Ton-Eurythmie-Kurs» in der vorliegenden Ausgabe zu einem wertvollen Dokumentationsband angewachsen, der mit seinem revidierten Text und den Materialien auch die Kontexte sichtbar macht, aus denen heraus die Vorträge entstanden sind.

Rudolf Steiner, Die Entstehung und Entwicklung der Eurythmie 1912–1918. Notizbucheintragungen, Ansprachen und Auszüge aus Vorträgen Aufzeichnungen und Erinnerungen von Teilnehmern, Basel, Rudolf Steiner Verlag, 2022, (GA 277a).

Rudolf Steiner, Die Entstehung und Entwicklung der Eurythmie 1918 – 1920. Ansprachen, Notizbucheintragungen, Auszüge aus Vorträgen, Plakate und Eurythmieprogramme, Basel, Rudolf Steiner Verlag, 2023, (GA 277b).


Sekundärliteratur:

U. Zimmermann, Eurythmie. Skizze einer neuen Kunst, Dornach, Verlag am Goetheanum, 2013.

M. Siegloch, Eurythmie - Eine Einführung, Stuttgart, Verlag Freies Geistesleben, 1997.

E. Jenaro, Rudolf Steiners Lautlehre, Stuttgart, 1999.

W. Barfod, G. van den Akker, B. Hogrefe, E. Jenaro, A. Seeger, Sektion für Redende und Musizierende Künste (Hg.), Die drei Urphänomene eurythmischen Bewegens. Beiträge zur Vertiefung eurythmischer Grundelemente, Dornach, Verlag am Goetheanum, 19962.

K. E. Becker, H. P. Schreiner, Der künstlerische Impuls Rudolf Steiners. Bühnenkunst und Eurythmie. Vorträge und Aufsätze, Frankfurt a. M., Fischer, 1985.