News
Bodenstark!
Zum Weltbodentag: Die biodynamische Landwirtschaft ist gut für Bodenfruchtbarkeit, Wasserschutz und Artenvielfalt
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Konstruktive Arbeit am neuen Leitbild
Die Demeter-Klausur tagte auf dem Herzberg bei Aarau. Rund 35 Exponent*innen der Demeter-Bewegung diskutierten das künftige Leitbild von Demeter Schweiz.
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Weltweite biodynamische Forschung im Dialog
Weltweite biodynamische (Demeter) Forschung im Dialog
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Demeter Schweiz: Mit vereinten Kräften
Im Mai 2026 entsteht mit Demeter Schweiz eine neue Organisation, die alle Kräfte der Demeter-Bewegung bündelt.
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Ernährungswandel beginnt im Boden
Vom 29.10. bis 01.11.2025 kehrt das Soil to Soul Symposium zurück in die historischen Räume von Karl der Grosse und Helferei mitten in Zürich – mit einem noch vielfältigeren Programm, das Wissenschaft, Kulinarik und Landwirtschaft zusammenbringt.
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Hochsommerliche Hauptversammlung
.Zukunftsweisende Entscheide, ein neu gewählter Vorstand und die Sommerhitze prägten am 28. Juni die Hauptversammlung des Vereins für biologisch-dynamische Landwirtschaft in Biel.
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Studieren über Landes- und Sprachgrenzen hinweg
Für das AAAT-Training erwarten wir wieder etwa 120 an der Anthroposophischen Kulturarbeit in Landwirtschaft, Heilpädagogik, Waldorfpädagogik, Sozialarbeit, Ökologie und Medizin interessierte aus 15-20 verschiedenen afrikanischen Ländern.
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Bodenstark!
Weltbodentag am 5. Dezember
Zum Weltbodentag am 5. Dezember 2025 macht Demeter auf die wachsende Bedeutung gesunder Böden für Ernährungssicherheit, Klimaresilienz und Biodiversität aufmerksam. Der Aufbau von Bodenkohlenstoff gelingt besonders auf ökologisch bewirtschafteten Gemischtbetrieben mit Tierhaltung – wie bei Demeter seit jeher praktiziert.
Eine neue Studie des Thünen-Instituts unter Leitung von Prof. Dr. Axel Don kam überraschenderweise und anders als vergangene Studien zu dem Schluss, dass ökologisch bewirtschaftete Böden nicht mehr Bodenkohlenstoff speichern als konventionell bewirtschafttete. Allerdings, so ordnet Prof. Dr. Axel Don ein, wird im Ökolandbau „Bodenkohlenstoff aber mit weitaus weniger negativen Umwelteffekten durch die humusfördernden Fruchtfolgen aufgebaut. Im konventionellen Landbau wird der Bodenkohlenstoff-Aufbau vor allem durch Düngung erreicht“. Die Studie zeigt einmal mehr, dass bezüglich Humusaufbau besonders der ökologische Gemischtbetrieb im Vorteil ist.
Besonders eindrucksvoll bestätigt dies die Langzeitforschung, allen voran der international anerkannte DOK-Versuch des FiBL. Der seit 1978 laufende DOK-Versuch vergleicht biodynamische, organisch-biologische und konventionelle Anbausysteme. Jörg Hütter, der bei Demeter die Bereiche Politik und Richtlinien verantwortet, erklärt: „Die Ergebnisse zeigen klar: Biodynamische Landwirtschaft – mit ihrem systemisch gedachten Zusammenspiel aus Pflanzenbau und Tierhaltung – fördert Humusaufbau, verbessert die Bodenfruchtbarkeit und stabilisiert natürliche Ökosysteme. Genau dieses Prinzip der Gemischtbetriebe mit Tieren gehört seit Beginn zum Kern von Demeter."
Die biodynamischen Parzellen im DOK-Versuch weisen dauerhaft die höchsten Humusgehalte, stabile Bodenaggregate und die aktivste Bodenbiologie auf. Entscheidender Faktor dafür ist die organische Düngung mit hofeigenem, tierischem Kompost und Mist. Tierischer Kompost liefert stabile Humusformen und vielfältige Mikroorganismen, die den Boden beleben und Nährstoffe pflanzenverfügbar machen. Die sorgfältige Kompostierung – unterstützt durch biodynamische Präparate – sorgt dafür, dass organische Substanz besonders stabil eingebaut wird. So entstehen Böden, die Nährstoffe wohldosiert den Pflanzen zur Verfügung stellen können, die Wasser besser aufnehmen, speichern und Erosion trotzen. „Tierischer Kompost bildet die Grundlage für dauerhaften Humusaufbau. Der biodynamische Kreislauf mit Tierhaltung, Futter, Mist und Kompost regeneriert den Boden kontinuierlich“, erläutert Jörg Hütter. „Deshalb halten landwirtschaftliche Demeter-Betriebe immer Tiere oder gehen eine Futter-Mist-Kooperation mit einem tierhaltenden Nachbarbetrieb ein.“
Artenvielfalt beginnt im Boden
Lebendige, humusreiche Böden fördern eine hohe Vielfalt an Mikroorganismen, Pilzen, Insekten und Regenwürmern. Diese Bodenbiodiversität unterstützt stabile Pflanzenbestände, stärkt Bestäuber und schafft abwechslungsreiche Lebensräume. Maßnahmen wie vielfältige Fruchtfolgen, Blühflächen und integrierte Tierhaltung verstärken den Beitrag zum Artenschutz – von der Bodenfauna bis zur Agrarlandschaft.
Gesunder Boden schützt Gewässer
Humusreiche und gut durchwurzelte Böden können Niederschläge besser aufnehmen und Nährstoffe sicher binden. Dadurch sinkt das Risiko von Nitrat-Auswaschungen deutlich. Die Nährstoffe werden in organisch gebundener Form langsam freigesetzt, statt ins Grundwasser zu gelangen. Gleichzeitig verzichtet die biodynamische Landwirtschaft vollständig auf chemisch-synthetische Dünger und -Pestizide, die Insekten und Bodenorganismen schädigen und mikrobielle Gemeinschaften destabilisieren könnten. Humusaufbau schützt somit auch die Gewässer.
Boden als Zukunftsaufgabe[nbsp]
„Der Weltbodentag zeigt, wie eng die Stabilität unserer Böden mit Klima, Wasserschutz und Artenvielfalt verknüpft ist. Biodynamische Landwirtschaft beweist seit Jahrzehnten, dass regenerative Bewirtschaftung Bodenfruchtbarkeit aufbaut und Klimaresilienz stärkt“, so Jörg Hütter. Er ruft Politik und Gesellschaft dazu auf, gesunde Böden stärker in den Mittelpunkt zu rücken, Forschung zu Bodenökosystemen auszubauen und Anbauformen zu fördern, die Bodenfruchtbarkeit langfristig sichern.
Ute Rönnebeck, Vorständin des Demeter e.V., betont: „Für Demeter-Betriebe ist der Boden weit mehr als eine Produktionsgrundlage – er ist ein lebendiger Organismus, der gepflegt, belebt und kontinuierlich aufgebaut werden will. Ein gesunder Boden ist das Herz unserer biodynamischen Landwirtschaft. Zum Weltbodentag danken wir den Bäuerinnen und Bauern, die mit einer nachhaltigen und bodenstärkenden Wirtschaftsweise das Bodenleben schützen. Sie sichern damit nicht nur fruchtbare Böden, sondern auch die Zukunft unserer Ernährung und unserer Umwelt.“
HINTERGRUND: Der DOK-Versuch
Der DOK‑Versuch läuft seit 1978 in der Schweiz und vergleicht biodynamische, biologisch‑organische und konventionelle Anbausysteme. Ziel ist es, langfristig Bodenqualität, Humusaufbau, Nährstoffkreisläufe, Erträge und Biodiversität zu untersuchen. Die Parzellen am gleichen Standort ermöglichen über Jahrzehnte Vergleichbarkeit. Ergebnisse zeigen, dass biologisch bewirtschaftete Böden, insbesondere im biodynamischen System, Humus aufbauen, Bodenleben fördern und die Bodenstruktur stabil halten. Der Versuch wird von FiBL und Agroscope betreut und gilt international als Referenz für Langzeitforschung in der Landwirtschaft.
Susanne Kiebler, Pressesprecherin
susanne.kiebler@demeter.de
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Schweizerischer Demeter-Verband
Krummackerweg 9
CH-4600 Olten
E-mail: info@demeter.ch
Tel. +41 61 706 96 43