Themen

Biodynamische Landwirtschaft lernen

Die Ausbildung zur Fachperson für biodynamische Landwirtschaft richtet sich an Menschen, die sich vertieft mit nachhaltiger Landwirtschaft, dem Erhalt der Biodiversität, gesellschaftlichen Themen und sich selbst auseinandersetzen möchten.

Grundbildung

Konzept

Der biodynamische Grundkurs des ersten Jahres bietet eine fundierte Einführung in die Grundfragen der biodynamischen Landwirtschaft, deren Naturverständnis und das dazu erforderliche bäuerliche Grundwissen. Neben fachlichen und persönlichkeitsbildenden Themen haben die Schulung der Wahrnehmungsfähigkeit und das Soziale einen hohen Stellenwert. Der Kurs beginnt und endet mit je einem mehrtägigen Block und wird im Laufe des Jahres durch 10 monatliche Blöcke ergänzt. Innerhalb der Blöcke werden neben theoretischen auch praktische Fähigkeiten vermittelt sowie eine Mitwirkung an empirischer biodynamischer Forschung ermöglicht.Die kooperative Internatsführung ist eine weitere Besonderheit der Biodynamischen Ausbildung. Die Klasse führt unter Moderation der Internatsleitung gemeinschaftlich das Internat. Die Auseinandersetzung mit Themen wie Hauswirtschaft, Hygiene, ökonomischem Kochen und Foodwaste hilft auch in grösseren Hofgemeinschaften den Überblick zu behalten. Die Zusammenarbeit in der Klasse stärkt den Zusammenhalt und bietet Plattform Soziale Interaktionsformen wie die Soziokratie zu trainieren.

Weitere Informationen finden Sie im Bildungsangebot.

Ausbildungsinhalte

Der Grundkurs im ersten Jahr schafft eine Basis, indem er in die Grundfragen der biodynamischen Landwirtschaft, deren Naturverständnis und das dazu erforderliche bäuerliche Grundwissen einführt. Neben fachlichen und persönlichkeitsbildenden Themen hat die Schulung der Wahrnehmungsfähigkeit einen hohen Stellenwert. Zur Ausbildung gehört auch die Auseinandersetzung mit dem Sozialen – wie agiere ich in einer Gruppe – welche Fragen stellen sich in einer Gemeinschaft? Die gemeinschaftliche Führung des Internates unter Anleitung bietet Plattform für die Auseinandersetzung mit diesen Themen.

Während des 2. und 3. Jahres bereiten sich die Studierenden auf den EFZ Landwirt*in mit Vertiefung Biolandbau vor. Die Fächer Pflanzenbau, Tierhaltung und Mechanisierung wie auch ein 2-wöchiges Vertiefungsmodul in biodynamischem Landbau vermitteln ein breites agronomisches Fachwissen. Während der Wanderepoche werden verschieden Landwirtschaftsbetriebe besichtigt. Inputs aus der regenerativen Landwirtschaft fliessen in den Unterricht mit ein. Es ist möglich, den EFZ vorzuziehen – direkt in das zweite Jahr einzusteigen – und die Tertiärausbildung anzuhängen.

Das 4. Jahr wird von den Klassen mitgestaltet. Nebst einem internen Betriebsleitungskurs entscheidet die Klasse selbst, welchen Inhalten sie sich während dieses Jahres widmen möchte. Im Rahmen der Diplomarbeit wird an einem konkreten Projekt oder einer biodynamischen Fragestellung gearbeitet.

Im Winterhalbjahr wird jeweils ein einwöchiges Freifach mit jährlich wechselnden Themen – Biodynamische Züchtung & Saatgutvermehrung, Obstbaumschnitt oder Gemüsebau/Solawi – angeboten (2./3./4. Jahr).

Das praktische Rüstzeug holen sich die Studierenden während der unterrichtsfreien Zeit auf zertifizierten Bio- oder Demeterbetrieben in Praktikums- oder Lehrverhältnissen.

Weitere Details

Voraussetzungen zur Anmeldung
- mindestens 18 Jahre alt
- abgeschlossene Erstausbildung, Matura oder je nach Kanton IMS F
- 2 Monate nachweislich in der Landwirtschaft gearbeitet
- Ausbildungsvertrag auf einem Demeter- oder Biobetrieb in Aussicht
- Wer bereits einen EFZ als Landwirt*in (oder eine vergleichbare Ausbildung) mitbringt, absolviert nur den Tertiärteil der Ausbildung und schliesst die Ausbildung in zwei Jahren ab.

Schule
Die Biodynamische Ausbildung Rheinau ist eine kleine familiäre Landwirtschaftsschule mit einer Klasse pro Jahrgang. Der ehemalige Gasthof Löwen fungiert als Internat und bietet eine besondere Lernatmosphäre. In nächster Nähe befinden sich die Partnerbetriebe Sativa und Gut Rheinau, wo das zweite Klassenzimmer befindet und praktischer Anschauungsunterricht in Stall und Feld stattfindet.

Berufsaussichten
Zurzeit wirtschaften schweizweit über 400 landwirtschaftliche Betriebe nach der biodynamischen Methode – Tendenz steigend. Viele Betriebe suchen in den nächsten Jahren nach Nachfolger*innen. Daneben arbeiten biodynamische Landwirt*innen als angestellte Betriebsleiter*innen, bauen solidarische Landwirtschaftsformen (Solawi) und Permakulturprojekte auf oder führen Alpbetriebe. Sie finden Anstellungen im Garten- und Landschaftsbau, in der Pflanzenproduktion oder in der Pflege der Natur- und Kulturlandschaft.

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Kontakt Schulleitung
Tel: +41 52 510 18 00
schulleitung@bdas.ch

Kontakt Geschäftsstelle
Tel: +41 52 319 40 28
info@bdas.ch

Genossenschaft Biodynamische Ausbildung Schweiz
Ochsengasse 8
8462 Rheinau

www.demeterausbildung.ch

 

Organisation

Seit 2013 ist die, bis anhin als Wanderlehre organisierte, Ausbildung in Rheinau beheimatet.

Als PPP-Projekt spannten der Verein für biodynamische Landwirtschaft, Liestal, das Landwirtschaftliche Kompetenzzentrum Strickhof (Kanton ZH) und die Stiftung Fintan, Rheinau zusammen und schufen einen neuen Bildungs- und Lernort für Lernende in Zweitausbildung, die ihre Lehrzeit auf biologisch-dynamischen Lehrbetrieben absolvieren.

Seit dem 1.1.2022 ist die Biodynamische Ausbildung Schweiz als Genossenschaft organisiert.

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Schulleitung
Biodyn. Ausbildung Schweiz
Zum Pflug 5,
8462 Rheinau
Tel: +41 52 304 91 27 (zu Bürozeiten)
schulleitung@demeterausbildung.ch

Geschäftsstelle
Ochsengasse 8,
8462 Rheinau
Tel: +41 52 301 41 88
info@demeterausbildung.c