Anthroposophische Arzneimittel
Wodurch zeichnen sich anthroposophische Arzneimittel aus?
Das Menschen- und Krankheitsverständnis der Anthroposophischen Medizin verlangt auch bei der medikamentösen Therapie einen pluralistischen, ganzheitlichen Ansatz. Anthroposophische Ärzte achten besonders darauf, welche speziellen Anregungen der Organismus benötigt, um wieder gesund zu werden. So können beispielsweise Bitterstoffe aus der Wurzel des gelben Enzians oder der Wegwarte die Abgabe von Verdauungssäften fördern und die Magen-Darm-Bewegungen anregen. Ätherische Öle aus Lippenblütler-Gewächsen wie Rosmarin und Lavendel lösen mit der ihnen eigenen Wärme Muskelverspannungen und fördern die Durchblutung.
Darüber hinaus werden auch Mittel eingesetzt, deren Komposition sich an den allgemeinen Gesetzmäßigkeiten des Krankheitsbildes orientiert. Dazu gehören Präparate aus pflanzlichen Gesamtextrakten und Präparate mineralischen oder tierischen Ursprungs. Welche Mittel der Arzt wählt, ob als Gesamtextrakt oder in einer homöopathischen Dosierung, richtet sich nach der Art und dem Verlauf der Erkrankung, den Symptomen, den Beschwerden, der Krankheitsdauer, dem Kräftezustand, dem Alter, vor allem aber auch nach der inneren und äußeren Aktivität des Patienten.
Anthroposophische Arzneimittel werden nach allgemeinen und speziellen Verfahren in Arzneibuchqualität hergestellt und sind in Deutschland durch eine eigens dafür eingerichtete Aufbereitungs- und Zulassungskommission (Kommission C beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) definiert. Die Arzneimittelmonographien wurden im Bundesanzeiger publiziert und dokumentieren die jeweiligen Indikationen sowie die Arzneimittelsicherheit.