Themen

Lebendige Sterbekultur

“Arbeitsgemeinschaft Sterbekultur” nennt sich ein Fachzweig der Anthroposophischen Gesellschaft in der Schweiz, der im Mai 2007 gegründet wurde. Der Fachzweig versteht sich als Dach unterschiedlichster Initiativen, Arbeits- oder Berufsgruppen rund um Fragen des Sterbens und einer umfassenden Sterbekultur.       

Der Zweig möchte ein Forum für Austausch und Zusammenarbeit anbieten. Gegenseitige Anregung und Unterstützung sollen die Arbeit befruchten. Die Ausübung und Erforschung künstlerischer Mittel als Bereicherung einer künftigen Sterbekultur nimmt einen wichtigen Platz ein. Die Zweigarbeit soll lebenspraktisch, sozial verbindend sowie spirituell forschend und vertiefend ausgerichtet werden. Pflegende, Therapeuten, Ärzte, Priester und erfahrene Laien haben ihre Mitwirkung zugesagt. Dem Zweig haben sich mehrere Gruppen angeschlossen, die eigenverantwortlich an verschiedenen Orten in der Schweiz arbeiten.

Die Arbeitsgemeinschaft Sterbekultur ist als offener Fachzweig innerhalb der Anthroposophischen Gesellschaft in der Schweiz organisiert, dem sich jede interessierte Person als Mitglied anschliessen kann. Neue Mitglieder sind sehr willkommen und erwünscht.

Die Arbeitsgemeinschaft Sterbekultur möchte andere Zweige der anthroposophischen Gesellschaft  bei der Gestaltung einer Sterbekultur unterstützen und die Verbindung zur Welt der Verstorbenen fördern. "Die Verstorbenen sind mitten unter uns", erklärte Rudolf Steiner, der es als eine wichtige Aufgabe unserer Zeit betrachtete, die Beziehungen zu den Verstorbenen zu pflegen.

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich für die Weiterbildung im Bereich der Sterbebegleitung ein und organisiert eigene Kurse sowie weitere Veranstaltungen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.sterbekultur.ch

Kontakt: info@sterbekultur.ch

Sterbekultur

Den Mut finden, hinzuschauen

 

Wir alle wissen, dass wir sterben werden, aber oft ziehen wir es vor, diese Tatsache von uns fernzuhalten. Denn es ist nicht einfach, sich mit Tod und Sterben zu beschäftigen. Ängste vor dem Unbekannten tauchen auf, vor Schmerzen und Verlusten, die uns vielleicht bevorstehen. Fragen werden wach, auf die wir häufig keine Antwort wissen: Gibt es ein Weiterleben nach dem Tod? Gibt es ein Leben vor der Geburt? Gibt es ein Jenseits, wie es die Religionen darstellen? Oder ist mit dem Tod alles zu Ende?

Tod und Sterben gehören zu den grossen Rätseln und Herausforderungen unseres Lebens. Jeder Mensch wird früher oder später damit konfrontiert und muss einen Weg finden, um ihnen zu begegnen. Es gibt viele Orientierungshilfen auf diesem Weg – persönliche Erfahrungen, Gespräche mit anderen Menschen, Botschaften des Glaubens oder der Erkenntnis, die uns Künstler, Philosophen, Mystiker, Wissenschafter und Religionsstifter aller Zeiten übermittelt haben. Aber niemand kommt darum herum, die einzelnen Schritte auf diesem Weg selber zu tun – das heisst, das eigene Leben zu betrachten und sich bewusst zu machen, dass es ein Ende haben wird.

Mit der Webseite www.sterben.ch  möchten die Initianten Mut machen, sich mit dem Sterben auseinanderzusetzen – mit dem eigenen wie mit demjenigen der Menschen, die uns nahe stehen. Sie möchte dazu einladen, Tod und Sterben nicht einfach auszuklammern, sondern als einen wichtigen Teil des Lebens zu begreifen, den wir achtsam vorbereiten und aktiv gestalten können.

Auf www.sterben.ch  werden Themen zu Tod und Sterben aus anthroposophischer Sicht dargestellt. In der Anthroposophie endet das menschliche Leben nicht mit dem Tod, sondern es geht in einer andern Form weiter. Dies hat weitreichende Auswirkungen auf die Pflege Kranker und Sterbender, auf eine Sterbebegleitung, die über den den Tod hinausgeht, und auf eine kritische Haltung gegenüber Suizid. Diese Sichtweise kann dazu beitragen, den Umgang mit Schmerzen und Ängsten zu erlernen und bietet Grundlagen an, um dem Tod mit neuen Erkenntnissen und Energien zu begegnen.

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In Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Sterbekultur bietet Soleo eine Weiterbildung für Menschen an, die in der Sterbebegleitung tätig sind oder tätig werden wollen. Der Kurs umfasst neun ganztägige Module, die in freier Reihenfolge besucht werden können. Inhaltlich werden Themen behandelt, die an den Sterbeprozess und das Erleben des Sterbenden anknüpfen, wie auch solche, die mehr das Verhalten der Begleitperson und die innere Vor- und Nachbereitung zur Sprache bringen. Die Kursleitenden Franz Ackermann und Ursa Neuhaus benützen die Bild- und Spruchwerke aus Gerhard Reischs Totenbuch als bewährte Hilfsmittel zum Einstieg ins Gespräch wie zur Vertiefung der Inhalte.

Interessierte können jederzeit in die Weiterbildung einsteigen, da jedes Modul eine in sich geschlossene Einheit bildet. Doch bilden die Teile auch ein Ganzes. Zu jedem Modul gibt es eine ausführliche Kursbeschreibung und, wenn gewünscht, eine Kursbestätigung.