Themen

"Die sinnliche Wahrnehmung schaltet alles Nichtsinnliche von den Dingen aus. Die Dinge werden durch sie alles dessen entkleidet, was an ihnen nicht-sinnlich ist. Schreite ich dann zu dem geistigen, dem ideellen Inhalt fort, so stelle ich nur dasjenige wieder her, was die sinnliche Wahrnehmung an den Dingen ausgelöscht hat. Somit zeigt mir die sinnliche Wahrnehmung nicht das tiefste Wesen der Dinge; sie trennt mich vielmehr von diesem Wesen. Die geistige, ideelle Erfassung verbindet mich aber wieder mit diesem Wesen. Sie zeigt mir, dass die Dinge in ihrem Innern genau von demselben geistigen Wesen sind, wie ich selbst. Die Grenze zwischen mir und der Außenwelt fällt durch die geistige Erfassung der Welt dahin."

(Die Mystik im Aufgange des neuzeitlichen Geisteslebens und ihr Verhältnis zur modernen Weltanschauung. Dornach 1960, S. 43.) 

Das Forschungsinstitut

Intention

Am Forschungsinstitut sollen die wissenschaftliche Erweiterung und Vertiefung der Sektionsarbeit der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum fortgesetzt und vertieft werden. Es wird gemeinsam von der Naturwissenschaftlichen Sektion und der Sektion für Landwirtschaft betrieben. Eine Zusammenarbeit mit anderen Sektionen ist denkbar.

Die Menschen am Institut sind überzeugt, dass es einer aktiven Forschung mit den methodischen Grundlagen der Anthroposophie bedarf, um Fragen der Gegenwart und Aufgabenstellungen der anthroposophischen Lebensfelder gerecht zu werden. Diese Intention gehört in ihren Augen wesentlich zu den Aufgaben des Goetheanums und seiner Sektionen. Der Standort Goetheanum ist bezüglich des interdisziplinären Potentials und den Besuchern aus der ganzen Welt einmalig.  

Das "Glashaus", in dem die Naturwissenschaftliche Sektion und das Forschungsinstitut zuhause sind.

Schwerpunkt des Forschungsinstituts ist Grundlagenforschung. Aktuelle Forschungsfragen und die Art ihrer Behandlung werden zur Anthroposophie so in Beziehung gesetzt, wie es an anderen Instituten wegen der äusseren Gegebenheiten meist nicht möglich ist. Ziel ist somit weniger eine direkte Anwendungsorientierung noch ein „naturwissenschaftlicher Beweis“ anthroposophischer Inhalte, sondern eine spezifische „Wesenserkenntnis“ der Sache, die Erschliessung von Zugängen zur Natur und zur Anthroposophie, die einem naturwissenschaftlichen Bewusstsein gerecht werden können.

Je nach Aufgabenstellung wird mit anderen Instituten und Universitäten zusammengearbeitet (z.Z. Universität Potsdam, Leuphana Universität Lüneburg, Humboldt Universität Berlin), die über andere Ressourcen für experimentelle Arbeiten verfügen. Die Ergebnisse sollen der Weiterentwicklung der anthroposophischen Lebensfelder ebenso dienen, wie einen Beitrag zur allgemeinen Wissenschaftskultur leisten. 

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Forschungsinstitut am Goetheanum

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