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Kinder für das Leben stärken...

... - das gehört zu den drängendsten Aufgaben unserer Zeit. Wo aber soll die Stärkung ansetzen? Genügt eine verstärkte Professionalisierung der pädagogischen Fachkräfte in Krippen, Kindergärten und Schulen? So wünschenswert sie ist - IPSUM vertritt entschieden die Auffassung, dass der erste und wichtigste Ansatzpunkt bei den Eltern liegen muss, die in heutiger Zeit immer mehr in Not und Unsicherheit geraten, wie sie die Erziehungsaufgabe meistern sollen.

„Gesunde Medienkompetenz beginnt mit zunächst verordneter Medienabstinenz bis zu einem gewissen Alter, hernach mittels gezielter Schulung der Eigenverantwortlichkeit und der Einsichtsfähigkeit. Das Gesagte bedeutet für den Bereich der Prävention, dass sich die Arbeit primär nach dem Alter der Kinder richtet: Bei jüngeren Kindern sind die Eltern die Adressaten (z. B. an obligatorischen Elternabenden). Bei den über 14-Jährigen sind es hingegen die Jugendlichen selbst, welche zu schulensind. "

 

Uwe Buermann

Kinder stark für den Umgang mit Medien machen

Interview mit Uwe Buermann, pädagogisch-therapeutischer Medienberater

Zeit-Fragen: Medien sind heute in unserem Lebensalltag überall präsent. Für viele Eltern stellt sich deshalb die Frage, wie ihre Kinder die nötige Medienkompetenz erwerben. Was braucht es dazu?

Uwe Buermann: Wir leben im Medienzeitalter. Das ist gut so, aber es ist eine Herausforderung. Um eins vorwegzunehmen: Wir müssen wegkommen von Debatten, die geführt werden zur Frage:«Ist das Internet gut oder schlecht, sind Smartphones gut oder schlecht?» So kommen wir nicht weiter. Es geht letztlich um die Frage: «Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten muss ich als Nutzer mitbringen, damit ich die verschiedenen Geräte und Angebote sinnhaft nutzen kann?» Dass wir uns diese Frage stellen müssen, ist allgegenwärtig und auch die Probleme sind allgegenwärtig. Die ganze Problematik von Cybermobbing zum Beispiel macht deutlich, dass es nicht so einfach mit der Medienkompetenz ist, wie es uns Eltern, Lehrern und Erziehern lange Zeit suggeriert worden ist. Nach dem Motto: «Wir müssen die Kinder nur so früh wie möglich an die Medien heranführen und dann klappt es schon mit der Medienkompetenz von allein!» So ist es eben nicht.

Was erachten Sie als Voraussetzungen für einen kompetenten Umgang mit Medien?

In dem Zusammenhang machen wir Erwachsenen immer wieder einen fatalen Transferfehler. Damit meine ich, dass wir Erwachsenen von unserer privaten und beruflichen sinnhaften Nutzung und Anwendung der Geräte pauschal darauf schliessen, dass unsere Kinder sie genauso sinnhaft und praktisch anwenden und nutzen wie wir. Wenn wir das denken, dann versündigen wir uns an unseren Kindern, weil wir im einzelnen gar nicht genau wissen, was sie damit machen und was sie genau wollen. Medienkompetenz erwerben die Kinder nicht am Computer, sondern in der Familie und in der Schule, wo sie an das Wissen und die gesellschaftlichen Werte herangeführt werden. Nur so kommen sie in die Lage, die Medien richtig zu verwenden.

Die Medien richtig verwenden, was muss ich da unter anderem wissen?

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