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Ein bedeutender Entwicklungsprozess bei Kindern

Entwicklung eines Rubikon-Konzepts

Der „Rubikon“ bezeichnet in der Waldorfpädagogik und der anthroposophischen Literatur einen Entwicklungsschritt, der sich beim Kind um das 9. bis 10. Lebensjahr vollzieht. Dabei beginnt das Kind sich selbst und die Welt im Erleben voneinander zu trennen. Der Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin an der Universität Witten/Herdecke möchte gemeinsam mit der Kinderklinik der Universität Tübingen und der Filderklinik sowie dem Fachbereich für Bildungswissenschaften an der Alanushochschule Alfter feststellen, ob es möglich ist, diese Veränderungsprozesse zu fassen und wissenschaftlich zu prüfen.

In der mittleren Kindheit treten gehäuft emotionale Störungen oder Verhaltensauffälligkeiten auf. Die Verletzlichkeit der Kinder in diesem Alter, deren existenzielle Verunsicherungen, deren Impulse zur Abgrenzung und Orientierungssuche werden oft nicht als eine phasenspezifische Entwicklungskrise erklärt. Viele Eltern sind daher verunsichert und fragen sich, ob sie etwas falsch gemacht haben, wenn ihre Kinder etwa davon sprechen, dass sie sich neue Eltern suchen wollen, oder wenn sie plötzlich mit neun Jahren eine Taschenlampe zum Einschlafen benötigen.

Das Projekt „Der Rubikon und seine empirische Überprüfbarkeit als ein bedeutender Bestandteil der Entwicklungsprozesse von Kindern in der mittleren Kindheit“ möchte diese Veränderungsprozesse fassbarer und damit transparenter machen. Es soll dabei untersucht werden, ob der Rubikon überhaupt bei allen Kindern stattfindet, in welcher Altersspanne dieser Prozess eintritt, wovon er beeinflusst wird, was zu seinem Gelingen beiträgt und was ihn möglicherweise hemmt.

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