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DER GEISTIGE KERN DER WALDORFSCHULE

von Peter Selg

Der von Peter Selg in der Waldorfschule Lübeck gehaltene und aufgezeichnete Vortrag thematisiert zentrale Intentionen der Waldorfschule, ihre Beziehung zu Rudolf Steiner und ihre therapeutischen, heilenden Akzente – nicht nur im Hinblick auf die körperliche wie seelische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen, sondern auch für den Erwerb von Sozial- und Friedensfähigkeiten, für die Menschenbildung im humanistischen Sinne.

Nicht zuletzt die Ereignisse von Winnenden zeigen die absolute Relevanz dieser pädagogischen Zielsetzungen erneut auf, damit auch die Aktualität der Waldorfschulen, ihrer Gegenwarts- und Zukunftsaufgaben.

3. Aufl. 2011 (2009, 2010) 72 Seiten, Broschur, ISBN 978-3-9523425-6-5, CHF 13.50 / EUR 12

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“Unsere Aufgabe als Erziehende liegt vor allem darin, das in jedem Menschen verborgene, zur freien Selbstbestimmung fähige Wesen zu fördern und darum besorgt zu sein, dass es sich gesund entwickeln kann. Dazu müssen wir aber die Entwicklungsbedingungen kennen, denn in jedem Lebensalter zeigt sich dieses individuell Einmalige, das der Mensch aus einer vorgeburtlichen Welt mitbringt, in einer anderen Gestalt und muss daher anders angeregt werden.”

Zimmermann, Heinz: Waldorf-Pädagogik weltweit, Hrsg: Freunde der Erziehungskunst, 2001.

„Wesentliche Merkmale der Waldorf/ Steinerpädagogik“

Die Internationale Konferenz der Waldorfpädagogischen Bewegung (IK) hat während ihrer Sitzungen am 17. Mai 2015 in Wien/Österreich sowie am 7. Mai 2016 in Arles/Frankreich das am 14. November 2014 in Harduf/Israel verabschiedete Dokument „Wesentliche Merkmale der Waldorfpädagogik“ als verbindliche Orientierung für die weltweite Waldorfschulbewegung überarbeitet und erneut verabschiedet. Diese Merkmale sind allgemeingültig formuliert und können durch kulturspezifische Charakteristika für den Gebrauch im eigenen Land ergänzt werden. Sie wollen Vielfalt, Individualität und Entwicklungsoffenheit der einzelnen Schulen in den Vordergrund stellen und stärken. Sie ergänzen die 2009 ebenfalls von der Internationalen Konferenz der Waldorfpädagogischen Bewegung (Haager Kreis) verabschiedeten Charakteristika. Für den frühkindlichen Bereich gelten die von IASWECE verabschiedeten Grundsätze.

Für die Anerkennung von Schulen als Waldorfschulen oder Rudolf Steiner Schulen ist eine Charakterisierung wesentlicher Elemente der Waldorfpädagogik notwendig. Erfolgt die Anerkennung, wird diese durch die Aufnahme der betreffenden Schule in die weltweite Liste der Waldorfschulen dokumentiert, die von der Internationalen Konferenz der Waldorfpädagogischen Bewegung - Haager Kreis verantwortet wird.

Die hier beschriebenen Merkmale sind offen formuliert und beinhalten Charakterisierungen dessen, was die Internationale Konferenz unter Waldorf-Pädagogik versteht. Dieses Verständnis ist in Entwicklung begriffen, daher werden auch diese Merkmale im Laufe der Zeit ergänzt oder durch andere ersetzt werden; die Grundlagen der Pädagogik bleiben dabei bestehen.

Dieses Dokument kann der eigenen oder institutionellen Orientierung dienen (z.B. für Selbstevaluationen) und bildet eine wesentliche Grundlage im Anerkennungsverfahren einer Waldorf/Rudolf Steiner Schule.

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Die Internationale Konferenz der Waldorfpädagogischen Bewegung erarbeitet in enger Zusammenarbeit mit den "Freunden der Erziehungskunst Rudolf Steiners", der IASWECE - International Association for Steiner/Waldorf Early Childhood Education und der Pädagogischen Sektion am Goetheanum eine fortlaufend aktualisierte "Weltliste", die alle Waldorfschulen/-kindergärten/-seminare aufzählt, die als Waldorfeinrichtungen anerkannt sind. 

Ebenfalls in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Sektion veranstaltet die Internationale Konferenz der Waldorfpädagogischen Bewegung die Weltlehrertagung.