Das Gold der Erde
Der Kompost soll im Boden wie ein Katalysator die Arbeit der Mikroorganismen ankurbeln. Damit er dies besonders gut macht, kannst Du ihn mehrmals mit den entsprechenden biodynamischen Präparaten impfen. Ein weiterer Vorteil: die Verrottung wird beschleunigt. Die Präparate bestehen aus Schafgarbe, Kamille, Brennessel, Eichenrinde, Löwenzahn und Baldrian. In einem Boden, der mit biodynamischem Kompost angereichert ist, bilden sich kräftige Pflanzenwurzeln aus, die tief in die Erde eindringen. Außerdem reagieren die Pflanzen damit besonders empfindsam auf feinstoffliche Angebote aus der Umgebung.
Es sind die Abermillionen von Mikroorganismen sowie die zahllosen Regenwürmer, die Gartenabfälle zu wertvollem Kompost machen. Dafür brauchen sie Wärme, Feuchtigkeit und Luft – viel Luft. Umsetzen ist so wichtig, weil der Kompost dabei mit Sauerstoff versorgt wird, die Zutaten sich neu mischen und – was nicht zu unterschätzen ist – das Volumen sich deutlich verringert. Die nötige Wärme produziert richtig angelegter Kompost dann selbst, als Stoffwechselnebenprodukt der vielen Helfer, die die organischen Substanzen im Kompost aufbereiten. Ein Platz in praller Sonne schadet dem Kompost allerdings, er steht lieber schattig.
Je nach Ort, Jahreszeit und Gefäßtyp braucht ein Kompost mehrere Monate bis mehr als ein Jahr bis er "reif" ist. Wird zu lange gewartet nimmt seine Katalysator- und Düngefunktion ab. Ein einfacher Kressetest hilft, den Reifegrad zu bestimmen: Kresse wird in einer Schale mit dem fertigen Material ausgesät. Nach drei bis vier Tagen haben die meisten Samen gekeimt. Die Blättchen sind entweder saftig grün, das heisst, der Kompost hat den richtigen Zersetzungsgrad und ist ideal zum ausbringen. Oder sie werden gelb, dann ist der Kompost noch nicht fertig. Es sollte noch gewartet werden.
Wer einen neuen Komposthaufen oder eine Miete aufsetzt, impft sie im biologisch-dynamischen Gartenbau mit Kompostpräparaten.
Durchführung: Dazu werden mit einem angespitzten Holzstock fünf Löcher senkrecht von oben in den Haufen gestoßen. Die Löcher sollten mindestens 50 cm, jedoch nicht weiter als zwei Meter voneinander entfernt sein. In einem Schnellkomposter können die Abstände geringer sein. Maximal ein halber Kaffeelöffel der Präparate wird mit etwas fertigem Kompost zu einer Kugel geformt und einzeln in je ein Loch gesteckt. Das Brennnesselpräparat kommt in die Mitte. Die Löcher werden gut verschlossen, so dass die Präparate von allen Seiten mit Dünger umgeben sind.
Vom flüssigen Baldrianpräparat wird maximal ein Kaffeelöffel mit fünf Liter abgestandenem handwarmen Wasser (Regenwasser) vermischt. Das Ganze wird rund fünf Minuten lang in wechselnder Drehrichtung gerührt und mit der Gießkanne auf der Oberfläche des Komposthaufens verteilt. Anschließend mit Vlies, Erde, Gras oder ähnlichen abdecken.
Im Prinzip gibt es im ganzen Jahr immer wieder fertigen Kompost. Wird er im März oder April ausgebracht wirkt er düngend auf den Boden. Im Herbst trägt er eher zur Bodenverbesserung bei, da die Düngekraft über den Winter nachläßt. Im Normalfall reichen fünf bis zehn Liter pro Quadratmeter, ganz leicht oberflächlich (ein paar Zentimeter) eingearbeitet - nicht zu tief, sonst können Wurzeln geschädigt werden. Starkzehrer wie Kohl, Tomaten, Kürbis oder Gurken sollten noch zusätzlich zum Beispiel mit Brennnessel- oder Kräuterjauche versorgt werden.
Fertiger Kompost enthält meistens noch grobe Anteile. Sie sollten vor dem Ausbringen ausgesiebt werden. Dazu gibt es im Gartenfachhandel spezielle Kompostsiebe.