Darum ist Kuhmist so wertvoll als Dünger
Hörner beleben die Verdauungsvorgänge der wiederkäuenden Tiere.
Die Kuh als Horn tragendes Tier ist ein Wiederkäuer. Wiederkäuer sind Tiere mit einem besonderen, ihrer Pflanzennahrung angepassten Verdauungssystem: Sie besitzen neben dem normalen Magen noch mehrere Vormägen. Rinder, Schafe, Ziegen sind Wiederkäuer.
Es gibt kein Horn tragendes Tier, das nicht Wiederkäuer ist, und fast alle Wiederkäuer tragen Hörner. Dass zwischen beidem eine Beziehung besteht, ist nahe liegend.
Die Kuh als Wiederkäuer hat vier Mägen, sie ist ein hoch spezialisiertes Verdauungstier. Das muss sie auch sein, denn sie frisst im Sommer täglich ca. 100 kg Gras, und im Winter die gleiche Menge in getrockneter Form als Heu. Sie verdaut diese grosse Masse und erzeugt daraus hochwertige Milch und Fleisch. Gleichzeitig produziert sie einen wertvollen Mist, der in den damit gedüngten Böden einen stabilen Humusaufbau bewirkt und damit die langfristige Bodenfruchtbarkeit ermöglicht. Der ganze Kuhorganismus ist durch diese Spezialisierung geprägt. So ist der Schädel der ausgewachsenen Kuh hauptsächlich ein riesiger Kieferapparat, um die grossen Pflanzenmengen zu verschlingen und wiederzukauen.
Die Kraft im Kuhmist.
Das Horn wächst ab dem Alter, in dem das Jungtier anfängt, Heu und Gras zu fressen. Es ist gebildet aus der Hornscheide als verdichtetes Hautorgan und dem Knochenzapfen, der anatomisch gesehen ein Auswuchs des Stirnbeines ist. Das scheinbar tote Organ ist extrem stark durchblutet, das Blut zirkuliert zwischen der Hornscheide und dem Knochenzapfen. Dieser ist hohl, ist verbunden mit Stirn- und Nasenhöhle und somit an die Zirkulation der Verdauungsgase angeschlossen. Diese Gase und Verdauungskräfte werden aus dem Horn wieder in den Organismus der Kuh zurückgeschickt. Sie beleben die Verdauungsmasse im Magen-Darm-Trakt. Diese so intensiv durchgewirkte Masse erscheint dann als Kuhdung und kann als Dünger im besten Sinne die Erde beleben.