Die biodynamische Präparatenhulle
Im Zentrum der biologisch-dynamischen Landwirtschaft stehen die biodynamischen Präparate. Es geht darum, ganz konkret und praktisch mit Hilfe dieser Präparate der Landwirtschaft neue, heilende Kräfte, neue Impulse zu geben.
Bei den biodynamischen Präparaten sind die Präparatehüllen wesentlich. Sie verwandeln und sensibilisieren die Substanz. Wahrnehmbar ist diese Veränderung am neuen Geruch, wenn die Präparate nach der Reifung aus ihrer Umhüllung genommen und zur Anwendung vorbereitet werden.
Bewusst komponiert
Die Komposition der biodynamischen Präparate ist nicht zufällig. Die verwendeten Heilpflanzen wie auch die Hüllen weisen darauf hin, welchem Prozess sie als Werkzeug dienen, welcher Impuls in den jeweiligen Organen respektive der Pflanze lebendig und wirksam ist.
Als Hüllen für die biodynamischen Präparate dienen u. a. die Hörner der Kuh sowie der Dünndarm – der früher für die Wurstherstellung verwendet wurde – und das Bauchfell, das sich beweglich um die Verdauungsorgane legt und sie einhüllt, sowie die Harnblase des Hirsches.
Die Antennen des Hirsches
Wenn ein Tier wie der Hirsch sehr intensiv wahrnehmend mit seiner Umgebung bis hinaus in die kosmischen Weiten verbunden ist und sein Geweih wie eine Antenne nach aussen in die umgebende Natur und Sternenwelt «hineinhört », entwickeln sich als Pendant seelische Regungen im Leibe, die seine Organe mitprägen. Auch in seiner äusseren Bewegung lebt der Hirsch als Geweih tragender Wiederkäuer ganz anders in dieser Wahrnehmung und Bewegung als die Kuh. Sein Geweih hat keine direkte Verbindung zur Stirnhöhle, hat im Gegensatz zum Kuhhorn keine Nerven und besteht aus Knochensubstanz. Es fällt jedes Jahr ab, und ein neues bildet sich.
Die Ruhe selbst
Die Kuh lebt – im Gegensatz zum Hirsch – im Grasen und Wiederkäuen, lebt in der Ruhe, nach innen orientiert. Sie entwickelt ihre Hörner aus der Stirnbeinregion heraus mit einem sich höhlenden Knochenzapfen. Sie werden von der Haut gebildet und bestehen hauptsächlich aus verhornten, also mit Faserproteinen angefüllten, abgestorbenen Zellen. Die Stirnhöhlen der Kuh ragen in ihr Horn, in denen einerseits die Gase aus ihrem Pansenmagen hochsteigen und andererseits auch Gase abgesondert werden. Das Horn ist intensiv durchblutet und wächst ein Leben lang. Die Kühe auf den biodynamischen Höfen tragen ihre Hörner.
Ganzheitliche Bedeutung
Im Vergleich mit der Kuh können wir von einem «nervösen Hirsch» sprechen. Die Bewegung des Seelischen, die ganze seelische Regsamkeit und die Wahrnehmungen spiegeln sich in einem Organ wie der Blase. Wir kennen das von uns selbst, dass die Blase viel stärker mit dem Seelischen – Freude, Lampenfieber, Stress – mitreagiert als z. B. die Leber. Entsprechend formen sie beim Hirsch und bei der Kuh eine unterschiedliche Dynamik. Dieses Prinzip gilt auch für die Wahl der übrigen Präparatehüllen. Die biodynamischen Bäuerinnen und Bauern sind sich der Kraft bewusst, die in diesen Organhüllen liegt.
Georg Soldner
Kinderarzt, Stv. Leiter Medizinische Sektion
Bezugsquellen Präparate:
Gärtnerei am Goetheanum, Postfach, 4143 Dornach, 061 706 43 61, gaertnerei@goetheanum.ch;
Alexander Blaser, Hof Niederried, 3433 Schwanden, 079 435 81 36, alexander.blaser@gmx.ch;
Gartenbauschule Hünibach, Chartreusestrasse, 3626 Hünibach, 033 244 10 20, info@gsh.ch;
Walter Stappung, Längimoosstrasse 6, 3075 Rüfenacht, 031 832 62 68.
Die CoOpera, Stiftung zur Altersvorsorge, orientiert sich primär am Sinn der Anlage. Rendite ist Randbedingung, nicht Ziel. Damit hebt sie sich von den meisten vergleichbaren Einrichtungen ab. Viele Projekte hat die CoOpera mit dieser Haltung ermöglicht – schon über 30 Jahre lang. Informationen dazu auf https://coopera.ch/.