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Schweizer Mitteilungen
Die September-Ausgabe von “Anthroposophie – Schweiz” startet mit dem Vortrag von Marc Desaules, den er am Freitagabend, 28. Juni 2024 als Eröffnung der öffentlichen Jahrestagung «Ein Anfang, ein richtiger Lebensanfang» der Anthroposophischen Gesellschaft in der Schweiz, gehalten hat
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Campus Fest am Goetheanum
Besichtigungen und Führungen, Kleine Konzerte und Aufführungen, Workshops zum Mitmachen, Kinderprogramm und Imbiss.
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Schweizer Mitteilungen
Die Sommer-Ausgabe von “Anthroposophie – Schweiz” startet mit einem Beitrag zum 40. Geburtstag des Alters- und Pflegeheims Sonnengarten Hombrechtikon, der gefeiert wird mit einer Publikation zur Geschichte der Institution
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Anthroposophische Kunst- und Studientage
Der Christengemeinschaftspfarrer Daniel Hafner lädt seit ein paar Jahren Jugendliche zum Kennenlernen der Anthroposophie ein.
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Metamorphosen des Schopferischen
Die Vierteljahresschrift STIL: Goetheanismus in Kunst und Wissenschaft. Das schöpferische Motiv leitet alle Beiträge dieser Ausgabe
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Unter der Asche des Alltagsbewusstseins den göttlichen Funken finden
Tagung zum 100. Geburtstag von Georg Kühlewind brachte 150 Besucher nach Budapest – Übungsgruppen jetzt an ca. 20 Orten im deutschsprachigen Raum
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Tagung, Delegierten- und Mitgliederversammlung
Was heute ein neuer Anfang bedeuten kann, ist unsere Frage, und die Antwort darauf kann die Anthroposophische Gesellschaft in ein Gefäss verwandeln, in dem ungeahnte Zukunftsprozesse zwischen geistigen Impulsen und menschlichen Tätigkeiten entstehen und sich entwickeln können.
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Eine neue europäische Identität
Gedanken für den Bau des Europäischen Hauses
"Wir alle sind Spieler an Bord des Schiffes Erde, und wir dürfen nicht zulassen, dass es zerstört wird. Eine zweite Arche Noah wird es nicht geben" - so Michail Gorbatschow in seinem Buch Perestroika (Neuordnung), das er nach seinem Amtsantritt als Generalsekretär der kommunistischen Partei 1985 geschrieben hat.
Der Untertitel seines Buches war vielversprechend: Die zweite russische Revolution. Eine neue Politik für Europa und die Welt. Für die Generation, die miterlebt hat, dass Gorbatschows Worten unmittelbar auch Taten folgten, grenzte dies an ein Wunder: der kalte Krieg mit seinem gnadenlosen Wettrüsten, der seit Jahren Europa in Angst und Schrecken hielt, wurde beendet. Danach war plötzlich auch der Weg frei für eine mögliche Wiedervereinigung Deutschlands und die Neuordnung Europas. Der bisherige Sowjetstaat zerfiel - man konnte mit einem Mal problemlos nach Russland reisen, und umgekehrt begegnete man überall in Europa begeisterten Touristen aus Russland.
Das deutsche Wochenmagazin die Zeit nannte Gorbatschow anlässlich seines Todes am 30. August 2022 "eine Ausnahmeerscheinung der Geschichte". Und so sehr auch der Westen von Gorbatschows politischem Engagement profitiert hat, so wenig nachhaltig war sein Engagement im eigenen Land und er musste mit ansehen, dass gerade jetzt, am Ende seines Lebens, die Kluft zwischen West und Ost erneut tief aufreisst.
Wie hatte Gorbatschow es vermocht, diese Kluft während seiner Amtszeit zu überbrücken? Was war seine Vision?
Gorbatschows Vision
Gorbatschow hatte sich mit seinem Buch Perestroika auch direkt an die Bürger seines Landes und darüber hinaus "an die Bürger der ganzen Welt" gewandt mit den Worten: "Ich habe dieses Buch geschrieben, weil ich an Ihren gesunden Menschenverstand glaube". Eine Brücke zwischen Ost und West zu bauen, ein europäisches Haus, in dem Selbstbestimmung und Frieden herrschen – das war seine Vision! Und er öffnete dafür die Türen unfassbar weit - das war so unerwartet und überraschend, dass es die verantwortlichen Politiker in Deutschland und den USA zunächst nicht glauben konnten. Will er tatsächlich die Deutschen selbst entscheiden lassen, ob sie sich dem westlichen Bündnis anschliessen wollen oder aber vorziehen, nach der Wiedervereinigung ein neutraler Staat zu sein wie Österreich oder Finnland - die Option, die Gorbatschow zwar empfahl, aber nicht forderte? Sowohl Helmut Kohl und sein Aussenminister Genscher als auch Bush senior und die damalige US-Aussenministerin Condolezza Rice glaubten, sich bei den Verhandlungen in Moskau und den USA verhört zu haben – er musste es dreimal wiederholen. Erst dann glaubten sie, dass er seine Worte ernst gemeint hatte und die strategische Autonomie Deutschland und Osteuropa tatsächlich gewähren wollte – bedingungslos!
Das neue Denken
Er wollte tatsächlich den kalten Krieg beenden und keine neuen Fronten schaffen. Er suchte nach einem neuen Denken, nach einem demokratischen Sozialismus ohne Feindbild, nach einer neuen sozialen Ordnung, die ein friedliches Miteinander der Völker dieser Erde, aber insbesondere der europäischen Länder ermöglicht: "die Staaten und Völker der Erde sind sehr verschieden, und es ist gut, dass es so ist. Es ist ein Ansporn zum Wettbewerb. Versteht man die dialektische Einheit der Gegensätze, so fügt es sich in das Konzept der friedlichen Koexistenz."
Nie wieder Krieg
Gegenüber dem Wettrüsten und der Kriegsgefahr sah er als einzigen Ausweg "die internationalen Beziehungen humaner zu gestalten".
Seine Hoffnung war: "Wenn führende Politiker diesen Standpunkt erkennen und ihn in die Tat umsetzen, wird dies ein grosser Sieg der Vernunft sein (…) Wir wollen, dass im heraufziehenden 21. Jahrhundert überall in der Welt Freiheit herrscht (…) Wir haben diesen Weg eingeschlagen, und wir fordern andere Länder und Nationen auf, dasselbe zu tun". In dieser Botschaft liess er sich nicht beirren trotz aller Widerstände und Demütigungen, die er auch in seinem eigenen Land im weiteren Verlauf der Geschichte erfahren hat. So wendet er sich 2017 nochmals mit einem Appell an die Welt "Kommt endlich zur Vernunft – nie wieder Krieg!" Und im September 2019 mit dem Bestseller: Was jetzt auf dem Spiel steht. Mein Aufruf für Frieden und Freiheit. 2014 erscheint seine Biografie Alles zu seiner Zeit - mein Leben, 2001 und 2015 die beiden Russland gewidmeten Bücher, durch die er weiter hoffte, seine Landsleute für das neue Denken zu gewinnen.
In seinen Ausführungen die Christenheit oder Europa schreibt Novalis: "nur Geduld, sie wird, sie muss kommen, die heilige Zeit des ewigen Friedens" - an Gorbatschow konnte man die Begeisterung für ein solches Ideal erleben, aber auch Geduld und die Einsicht, dass ein solches Ziel nur erreichbar ist, wenn es in vielen Menschen lebt und aktiv realisiert wird. Angesichts des Krieges in der Ukraine wirkt ein solches Ideal irgendwie kindlich naiv – die unerträglichen Begleiterscheinungen der kriegerischen Auseinandersetzungen zeigen jedoch klar: Es braucht solche historischen Ausnahmeerscheinungen wie Gorbatschow – Menschen, die von ihrer inneren Freiheit Gebrauch machen und aus dem Rad von Machtpoker und Vergeltung aussteigen. Dann werden friedensfähige Verhandlungen möglich – inspiriert von humanen Werten.
In der Hoffnung, dass Michail Gorbatschows Gedanken für den Bau des Europäischen Hauses weiterhin wirksam bleiben,
grüsst herzlich für das ELIANT Team
Michaela Glöckler
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